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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

SinoMAKS – randomisiert-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit der chinesischen Version der nicht-pharmakologischen, multimodalen MAKS®-Therapie bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz in chinesischen Pflegeheimen

Meeting Abstract

  • André Kratzer - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Uniklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
  • Elmar Gräßel - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Uniklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
  • Jian Su - Nanjing Academy of Social Sciences, Nanjing, China, VR
  • Ming Zhong - Biventus GmbH, Sankt Augustin, Deutschland
  • Yu Liu - China Medical University, School of Nursing, Shenyang, China, VR
  • Petra Scheerbaum - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Uniklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
  • Julia-Sophia Scheuermann - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Uniklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf112

doi: 10.3205/24dkvf112, urn:nbn:de:0183-24dkvf1124

Veröffentlicht: 10. September 2024

© 2024 Kratzer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In China leben derzeit etwa 15 Millionen Menschen mit einer Demenz – Tendenz steigend. Der Bedarf an wirksamen Interventionen zur Verlangsamung der Progredienz dementieller Erkrankungen sowie zur Verbesserung der psychischen und Verhaltenssymptome (BPSD) dürfte in Zukunft somit weiter zunehmen. Die nicht-pharmakologische, multimodale MAKS®-Therapie (motorische, alltagspraktische und kognitive Aktivierung in einem sozial-kommunikativen Setting) hat sich in deutschen Pflegeheimen und Tagespflegen bei Menschen mit leichter bis moderater Demenz als wirksame Intervention in Bezug auf kognitive und alltagspraktische Fähigkeiten sowie BPSD erwiesen.

Zielsetzung: Hauptziel der SinoMAKS-Studie ist es, die Wirksamkeit einer kulturell umfassend angepassten MAKS®-Therapie bei Menschen mit leichter bis moderater Demenz in chinesischen Pflegeheimen zu überprüfen. Konkret soll untersucht werden, ob auch eine chinesische Version der MAKS®-Therapie („SinoMAKS“) die kognitiven Fähigkeiten, alltagspraktischen Fähigkeiten (engl. activities of daily living, ADL), psychischen und Verhaltenssymptome (engl. behavioral and psychological symptoms of dementia, BPSD) sowie den klinischen Gesamteindruck (englisch: clinical global impression, CGI) von Menschen mit leichter bis moderater Demenz in Pflegeheimen günstig beeinflussen kann.

Methode: Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie werden geeignete Studienteilnehmende aus den ca. 15 chinesischen Pflegeheimen randomisiert auf die zwei Gruppen (Interventionsgruppe [IG] und Kontrollgruppe [KG]) verteilt. Während Teilnehmende der IG für 6 Monate die chinesische Version der MAKS®-Therapie erhalten („SinoMAKS“), erhalten Teilnehmende der KG weiterhin die übliche Versorgung im Pflegeheim („care as usual“). Die primäre Zielgröße sind die kognitiven Fähigkeiten (gemessen durch den Addenbrooke’s Cognitive Examination, ACE-III). Sekundäre Zielgrößen sind Fähigkeiten in Aktivitäten des täglichen Lebens (gemessen durch den Erlangen Test of Activities of Daily Living – Chinese Version, E-ADL-CN), psychische und Verhaltenssymptome (gemessen durch den Cohen-Mansfield Agitation Inventory – Short Form, CMAI-SF) sowie der klinische, globale Gesamteindruck (gemessen durch die Clinical Global Impression Scales CGI-S und CGI-I).

Ergebnisse: Da die Studie zum Zeitpunkt des Kongresses noch nicht abgeschlossen ist, liegen noch keine Ergebnisse vor. Allerdings legen erste Ergebnisse eines nicht-randomisierten, kontrollierten Pre-Test von „SinoMAKS“ in einem chinesischen Pflegeheim nahe, dass die Intervention einen positiven Einfluss auf kognitive Fähigkeiten bei Menschen mit Demenz haben könnte.

Implikation für Forschung und Praxis: Sollten sich für die chinesische Version der MAKS®-Therapie („SinoMAKS“) vergleichbare Ergebnisse wie für die MAKS®-Therapie in deutschen Pflegeheimen und Tagespflegen zeigen, könnten mehrere Millionen Betroffene in China in Zukunft von den bereits in Deutschland nachgewiesenen Vorteilen der MAKS®-Therapie profitieren. Dies könnte zudem dazu ermutigen, die wirksame MAKS®-Therapie international noch weiter zu verbreiten und damit einen relevanten Beitrag zur Weiterentwicklung der stationären Pflege bei Menschen mit Demenz auf internationaler Ebene zu leisten.

Förderung: Sonstige Förderung; Projektname: SinoMAKS