gms | German Medical Science

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Förder-, Barrierefaktoren und potenzieller Nutzen der PROM-Implementierung im nicht-universitären Versorgungsalltag

Meeting Abstract

  • Alexander Uvarov - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Sandra Mayer-Huber - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Barbara Schäpers - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Jan Kaufmann - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Stefan Jungbauer - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Lisa van Maasakkers - RoMed Kliniken, Rosenheim, Deutschland
  • Thomas Hammerschmidt - Technische Hochschule Rosenheim, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf074

doi: 10.3205/24dkvf074, urn:nbn:de:0183-24dkvf0747

Veröffentlicht: 10. September 2024

© 2024 Uvarov et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Setting der Forschungs- und/oder Praxis-Initiative: Das Konzept der Value-based Healthcare zeigt die Wichtigkeit von Patientenzentrierung, insbesondere im Kontext der derzeitigen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Das zentrale Element zur Wertebestimmung sind hierbei Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) im klinischen Versorgungsalltag. Ein süddeutscher Klinikverbund mit vier Standorten und insgesamt ca. 1.000 Betten begann 2019 mit der Einführung einer digitalen PROMs-Befragung [1], wobei bis 2023 mit elf Fragebogen-Sets Daten erhoben werden konnten.

Ziel/bzw. Ziele der Initiative: Die ressourcenintensivsten Phasen bei PROMs sind die Implementierungs- und frühe Startphase. Zur Evaluation und Optimierung dieser Phasen wurden fünf PROM-erfahrene Mitarbeitende mittels semistrukturierten Interviews zu ihren Erfahrungen bezüglich des potenziellen Nutzens sowie Barriere- und Förderfaktoren befragt. Die Ergebnisse wurden nach Mayring [2] zu Kategorien verdichtet.

Herausforderungen und Erfolgsfaktoren: Unter der Kategorie „Nutzen von PROMs für das Gesundheitswesen“ konnten sechs Unterkategorien subsumiert werden. Einige Aussagen bezogen sich auf die Behandlungssteuerung, die Möglichkeit Versorgungserfolge erlebbar zu machen, die potenzielle Kommunikationsunterstützung und auf die Rückmeldung des Befindens der Patienten. Weitere Aussagen wurden zu generellen Themen wie Patient-Empowerment sowie Lösungsoptionen von aktuellen Problemen im Gesundheitswesen getroffen. Bei fördernden und hemmenden Faktoren konnten neun Subkategorien zusammengefasst werden. Fünf bildeten Förderfaktoren ab (Standardisierung und Verknüpfung, Relevante Befragungsinhalte und -turnus, Reaktion Behandelnder, Voraussetzungen sichern und Motivation, Überzeugungsarbeit und Aufklärung). In vier Subkategorien wurden Barrierefaktoren definiert (Datenschutz, fehlende kostendeckende Implementierung, unzureichende technische Ressourcen, fehlende Bereitschaft seitens Behandelnder). Zudem konnten sieben Empfehlungen zur Gestaltung von Patientenberichten herausgearbeitet werden.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Initiative zur Evaluation und Optimierung hat Erkenntnisse zu den relevanten Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Integration von PROMs in einem nicht-universitären Kliniksetting generiert. Diese können dazu genutzt werden, die patientenzentrierte Versorgung ganz gezielt weiter zu verbessern. Problemfelder und Möglichkeiten nicht-universitärer Kliniken können adressiert werden, damit eine flächendeckende Implementierung möglich wird.


Literatur

1.
Mayer-Huber S, Schäpers B. Die RoMed-Kliniken und PROMs: Ein Erfahrungsbericht. In: Deerberg-Wittram J, Kirchberger V, Rüter F, Hrsg. Das Value-Based Health Care Buch: Gesundheitsversorgung nachhaltig gestalten. Mit einem Geleitwort von Elizabeth Teisberg. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2023. S. 176-81.
2.
Mayring P, Fenzl T. Qualitative Inhaltsanalyse. Wiesbaden: Springer Fachmedien; 2019. S. 633-48.