Artikel
Emotionale und psychologische Sicherheit in der Digitalisierung im Gesundheitswesen – fünf partizipative Workshops
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Oktober 2023 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund und Stand der Forschung: Sich als Patient:in oder Leistungserbringende:r in der Gesundheitsversorgung sicher zu fühlen, stellt ein Grundbedürfnis dar. Trotz der Bedeutung der sogenannten emotionalen und psychologischen Sicherheit im Gesundheitswesen bei digitalen Technologien, ist diese bisher kaum erforscht.
Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes SteTiG „Emotionale Sicherheit als Gelingensbedingung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen“ war es unter anderem das Ziel, einen umfassenden, multiperspektivischen Einblick in die Bedürfnisdimensionen Projektteilnehmender sowie in potenzielle Einflussfaktoren im Kontext emotionaler und psychologischer Sicherheit und digitaler Technologien im Gesundheitswesen zu erhalten.
Methode: Im Rahmen eines qualitativen, partizipativen Designs wurden fünf leitfadenbasierte Workshops unter anderem mit Bürger:innen, Patient:innen, Leistungserbringenden und Expert:innen für digitale Technologien im Gesundheitswesen durchgeführt. Hierbei wurden das Sicherheitsgefühl und verschiedene digitale Technologien in der Gesundheitsversorgung (elektronische Patientenakte, Künstliche Intelligenz, Pflegerobotik, Smart Home, Smart Hospital) in den Blick genommen. Die Datenerhebung wurde auf die Zielgruppen abgestimmt und partizipativ gestaltet. Die Datenauswertung basierte vorrangig auf einem induktiven, qualitativen inhaltsanalytischen Ansatz. Mittels Feedbackrunden fand für jeden Workshop eine kommunikative Ergebnisvalidierung statt.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 34 Interessierte an den Workshops teil. Dabei zeigten sich sowohl zielgruppen- und technologiespezifische als auch -übergreifende Bedürfnisse und Einflussfaktoren im Hinblick auf das Gefühl von Sicherheit und den digitalen Technologien. Beispielsweise spielten bei der elektronischen Patientenakte Aspekte, wie die Zugangsgerechtigkeit und Datensicherheit, eine Rolle. Auch technik- und gesundheitsbezogene Aspekte, wie die lebensnahe Gestaltung (Smart Home), eine verbesserte Diagnose und Behandlung (Künstliche Intelligenz), die Effizienz der Gesundheitsversorgung (Robotik) und die Unerlässlichkeit der Technik (Smart Hospital), konnten abgeleitet werden.
Diskussion: Die ersten Ergebnisse zeigten, dass ein Großteil der Bedürfnisse und Einflussfaktoren zum Gefühl von Sicherheit und den digitalen Technologien von Bürger:innen und Leistungserbringenden gleichermaßen wahrgenommen wurden.
Implikation für die Versorgung: Zunächst scheint es relevant, die zielgruppenübergreifenden, zentralen Bedürfnisse und Einflussfaktoren im Kontext emotionaler und psychologischer Sicherheit und digitaler Technologien im Gesundheitswesen in den Blick zu nehmen.
Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); 16INS108