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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Willkommen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ganz herzlich möchte ich Sie im Namen des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) zum 22. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung willkommen heißen, welcher in diesem Jahr unter dem Motto „Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung – Motor evidenzbasierter Gesundheitspolitik“ stattfindet. Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung (gVF) liefert der Gesundheitspolitik die Basis für evidenzbasierte Weiterentwicklungen des Gesundheitssystems bzw. der Gesundheitsversorgung und erfüllt so im besten Fall die Funktion des (e-)Motors einer wissenschaftlich fundierten Gesundheitspolitik. Auf der Basis von Ist-Zustands-Analysen werden neue Versorgungsformen und -methoden entwickelt, evaluiert sowie deren Transfer in die Routine und dessen Gelingen beforscht. Leider wird dem Academy Health-Motto „better evidence, better decisions, better health“ noch zu wenig konsequent gefolgt. Deswegen wollen wir auf dem Kongress die Frage diskutieren: Welchen Beitrag können wir mit unseren Forschungsergebnissen leisten, damit bessere gesundheitspolitische Entscheidungen getroffen werden und die Gesundheitsversorgung optimaler gestaltet wird, so dass letztlich Patient:innen als auch Leistungserbringende und die Gesellschaft als Ganze davon profitieren? Folgende inhaltliche Stränge sind vorgesehen.

Im ersten Strang geht es um die Beschreibung und Analyse der aktuellen Gesundheitsversorgung: Wer versorgt wen, wann und womit? Wie und warum wird versorgt? Hierbei geht es um Forschungen zu den Versorgten und Versorgenden, die Art der erbrachten Leistungen, deren regionale und gerechte Verteilung sowie deren Zielerreichungsgrad. Stichworte sind Bedarfs- und Verteilungsgerechtigkeit, Sicherheit, Effektivität und Patientenzentrierung der Gesundheitsversorgung.

Der zweite Strang widmet sich der Evaluation von Versorgungsergebnissen. In diesem Strang stehen die Ergebnisqualität (Outcome) und die Erkenntnisse aus formativen Evaluationen im Fokus: erreicht die aktuelle Gesundheitsversorgung Genesung, Lebensqualität oder Erhalt der Gesundheit bzw. Risikominimierung? Welche Faktoren waren für die Zielerreichung besonders bedeutsam? Neben den von Leistungserbringenden festgestellten Outcomes zählen hierzu auch die von Patient:innen berichteten Ergebnisse und Erfahrungen (PRO und PRE).

Der dritte Strang fokussiert die Implementierung von positiv evaluierten Versorgungsinnovationen in die Routineversorgung. Hier sollen Implementierungskonzepte und fördernde und behindernde Faktoren beim Transfer der Forschungsergebnisse in die Routineversorgung angesprochen werden. Schlussendlich muss dieser Transfer wieder evaluiert werden: Die Frage ist, ob die auf der Basis von gVF-Erkenntnissen neu gestaltete Gesundheitsversorgung – im Sinne der Politikfolgenforschung – einen positiven Beitrag zur Gesundheit und zur Lebensqualität der Bürger:innen leistet.

Ein wissenschaftlicher Kongress wäre aber nichts ohne einen vierten Strang, bei dem es um die Weiterentwicklung von Methoden der gesundheitsbezogenen Versorgungsforschung gehen soll. Im Fokus stehen also Forschungen, die sich explizit mit neuen oder weiterentwickelten methodischen Ansätzen beschäftigen und diese zur Diskussion stellen.

Der Kongress richtet sich wie immer an alle an der gesundheitsbezogenen Versorgungsforschung Interessierten, insbesondere an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Ziel, die Versorgungsrealität kontinuierlich zu evaluieren und daraufhin zu optimieren, soll das Hauptanliegen sein.

Ich freue mich, Sie als Präsident des 22. Versorgungsforschungskongresses begrüßen zu dürfen.

Ihr
Prof. Dr. Max Geraedts
Kongresspräsident
 

 

 

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