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BeUp: Geburt aktiv
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2023 |
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Hintergrund: Die Förderung der physiologischen Geburt ist in Deutschland ein nationales Gesundheitsziel. Gleichzeitig wird die vaginale Geburt am Termin in nationalen Leitlinien fokussiert. Es gibt nur wenige Belege für die Fragestellung, inwiefern die Gestaltung des Geburtsraumes Auswirkungen auf das Geburtsoutcome, insbesondere auf die Rate vaginaler Geburten hat.
Ziel: Die Be-Up-Studie beantwortet die Frage, inwiefern eine geänderte Gebärumgebung sich auf die Raten vaginaler Geburten und der mütterlichen, aufrechten Körperhaltungen auswirkt, die mütterliche Mobilität, Entspannung und Selbstbestimmung fördert und das Outcome der Geburt verbessert.
Methode: An der multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie, die von April 2018 bis Mai 2021 in 22 Krankenhäusern in Deutschland durchgeführt wurde, nahmen 3.719 schwangere Frauen mit einer Einlingsschwangerschaft in Schädellage zum Zeitpunkt der Geburt teil. 1.852 von ihnen wurden dem Interventionsgeburtsraum (I-GR) und 1.867 dem Kontrollgeburtsraum (K-GR) zufällig zugeteilt. Im I-BR befand sich das Bett außerhalb des Sichtfeldes der Gebärenden, indem es entweder aus dem Raum entfernt oder verdeckt wurde. Zusätzlich wurden Materialien zur Förderung der körperlichen Mobilität und Selbstbestimmung bereitgestellt. Im K-GR wurden keine Änderungen vorgenommen. Primärer Endpunkt war die Wahrscheinlichkeit einer vaginalen Geburt; sekundäre Endpunkte waren Dammschnitt, Dammriss Grad III/IV, Periduralanästhesie, „kritischer Endpunkt von Neugeborenen bei der Geburt“ und mütterliche Selbstbestimmung (LAS). Analyse: Intention-to-treat. Die Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (FKZ: 01KG1715) und im Deutschen Register Klinischer Studien: DRKS00012854 registriert
Ergebnisse: Die Rate der vaginalen Geburten betrug 89,05% (95% CI 87,53%-90,44%; n=1836) in der I-GR und 88,51% (95% CI 86,98%-89,93%; n=1863) in der K-GR. Der Risikounterschied in der Wahrscheinlichkeit einer vaginalen Geburt betrug +0,54%-Punkte (95% KI -1,49%-2,57%), die Odds Ratio betrug 1,056 (95% KI 0,861-1,295). Weder bei den sekundären Endpunkten noch bei schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen gab es signifikante Unterschiede. Unabhängig von der Gruppenzuordnung bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen aufrechten mütterlichen Körperpositionen bis zur Geburt des Kindes und dem mütterlichen Gefühl der Selbstbestimmung.
Schlussfolgerung: Im Vergleich zu den Kontrollen war die Rate der vaginalen Geburten in der I-GR nicht signifikant höher. Die unerwartet sehr hohen Raten vaginaler Geburten, auch in der K-GR, könnten durch eine hohe Motivation der Frauen und des Personals erklärt werden. Die Daten weisen darauf hin, dass Frauen von der Möglichkeit eine aufrechte Körperhaltung während der Geburt einzunehmen, profitieren, und dass der Be-Up-Gebärraum eine sichere Geburtsumgebung darstellt.