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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Übersetzung und psychometrische Überprüfung eines Messinstrumentes zur Erfassung von Einstellung von Pflegefachpersonen zur Kommunikation im klinischen Alltag

Meeting Abstract

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  • Kendra Mielke - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Wiebke Frerichs - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Martin Härter - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Isabelle Scholl - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf290

doi: 10.3205/23dkvf290, urn:nbn:de:0183-23dkvf2903

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Mielke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Patient:innenorientierte Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Versorgung. Einen Großteil ihrers Arbeitsalltags verbringen Pflegefachpersonen damit, mit Patient:innen und deren Angehörigen zu kommunizieren. Eine Stärkung von Kommunikationsfähigkeiten von Pflegefachpersonen födert u.a. gesundheitsbezogene Lebensqualität und emotionales Wohlbefinden bei Patient:innen sowie das Selbstwertgefühl von Pflegefachpersonen. Die individuelle Einstellung ist eine wichtige Voraussetzung zum Erlernen zukünftiger Verhaltensweisen. Die Attitude Towards Medical Communication Scale misst die Einstellungen von Behandelnden zur Kommunikation im klinischen Alltag. Das Insturment lag bisher nicht auf Deutsch und angepasst für Pflegefachpersonen vor.

Zielsetzung: Ziel ist es, die englische Version der Attitude Towards Medical Communication Scale zu übersetzen und für die Pflege zu adaptieren, die Verständlichkeit der Übersetzung für diese Zielgruppe zu untersuchen und anschließend eine psychometrische Testung durchzuführen.

Methode: Die Übersetzung des Fragebogens erfolgte anhand des Übersetzungsprozesses des TRAPD-Protokolls (Translation, Review, Adjudication, Pretesting and Documentation). Die Verständlichkeit der Übersetzung wurde mittels kognitiver Interviews mit Pflegefachpersonen getestet (n=10). Die Ergebnisse der qualitativen Analyse wurden von zwei Forscherinnen diskutiert und eine überarbeitete Version des Fragebogens angefertigt. Diese finale Version wird mittels einer deutschlandweiten Onlineumfrage von Pflegefachpersonen im nächsten Schritt psychometrisch getestet.

Ergebnisse: Pflegefachpersonen unterschiedlicher Bereiche (Chirurgie, Intensivmedizin, Pädiatire, Infektiologie, Palliativpflege, Medizinprodukteberatung), Geschlechts (männlich n = 2, weiblich n = 8) und Berufserfahrung (unter 10 Jahren n = 2, 11 bis 20 Jahre n = 3, über 20 Jahre n = 5) haben an den kognitiven Interviews teilgenommen. Die meisten Items der übersetzten Version wurden gut verstanden, lediglich ein Item bedurfte zweier Überarbeitungsrunden. Die psychometrische Evaluation startet im Mai 2023. Die Ergebnisse der psychometrischen Evaluation werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: Um Interventionen zur Stärkung von Kommunikationsfähigkeiten von Pflegefachpersonen durchzuführen, ist es hilfreich, vorab deren Einstellung bezüglich der Kommunikation im klinischen Alltag zu erheben. Die vorliegende Studie erstellt und testet die deutsche Version der Attitude Towards Medical Communication Scale, welche für Pflegefachpersonen eingesetzt werden kann.

Implikationen für die Forschung: Die Ergebnisse werden Hinweise darauf liefern, inwieweit die deutsche Version der Attitude Towards Medical Communication Scale ein hilfreiches Instrument für die Erhebung der Einstellungen von Pflegefachpersonen zur Kommunikation im klinischen Alltag darstellt. Der Fragebogen kann anschließend zur Evaluation von Interventionsstudien zu Kommunikationstrainings im klinischen Setting im deutschsprachigen Raum verwendet werden.

Förderung: Sonstige Förderung; 1047/136