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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Was beeinflusst Patient*innen mit Autoimmunerkrankungen bei der Entscheidung für oder gegen Impfungen?

Meeting Abstract

  • Romy Lauer - Abteilung für Allgemeinmedizin, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Chantal Giehl - Abteilung für Allgemeinmedizin, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Ina Otte - Abteilung für Allgemeinmedizin, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Anastasia Suslow - Abteilung für Allgemeinmedizin, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Thomas Grüter - Universitätsklinik für Neurologie, St. Josef-Hospital Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Uta Kiltz - Rheumazentrum Ruhrgebiet am Marien Hospital, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Herne
  • Kerstin Hellwig - Universitätsklinik für Neurologie, St. Josef-Hospital Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Horst Christian Vollmar - Abteilung für Allgemeinmedizin, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Vac-Mac Konsortium - Universitätsklinik für Neurologie, St. Josef-Hospital Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Bochum

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf247

doi: 10.3205/23dkvf247, urn:nbn:de:0183-23dkvf2472

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Lauer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Im deutschsprachigen Raum sind ca. 5 Millionen Menschen an einer Autoimmunerkrankung erkrankt; wobei Multiple Sklerose (MS), entzündlich-rheumatische Erkrankungen (z.B. Arthritis) und chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis) die höchsten Prävalenzen aufweisen. Personen mit einer dieser drei Erkrankungsgruppen – im Folgenden MAC (Akronym für MS/Arthritis/Colitis) genannt – sollten auf einen ausreichenden Impfschutz gemäß der Ständigen Impfkommission (STIKO) achten, da sie -häufig bedingt durch ihre Immuntherapien- ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe aufweisen. Impfraten von MAC-Patient*innen scheinen niedrig. Bisher gibt es wenige Daten zu den Erfahrungen von MAC-Patient*innen und behandelnden Ärzt*innen rund um das Thema Impfungen.

Fragestellung und Zielsetzung: Die Ziele sind: a) Ermittlung von Barrieren und fördernden Faktoren bei MAC-Patient*innen und ihren behandelnden Ärzt*innen gegenüber Impfungen; b) Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Impfraten bei MAC-Patient*innen.

Methode: Die vorliegende Untersuchung ist ein Teilprojekt des vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschluss geförderten Projekts „VAC-MAC: VACcinierung von MAC-Patient*innen“ und beinhaltet eine qualitative Datenerhebung bei MAC-Patient*innen (je 15 Interviews pro Erkrankungsgruppe) und behandelnden Ärzt*innen (je 5 aus Neurologie, Gastroenterologie und Rheumatologie, sowie 10 aus der Allgemeinmedizin). Die circa 60-minütigen leitfadengestützten Interviews werden persönlich, telefonisch oder per Zoom geführt, aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgt in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz mithilfe der Software MAXQDA. Neben den qualitativen Auswertungen erfolgt im Rahmen dieses Projektes eine quantitative Auswertung von Krankenkassendaten, die gesondert dargestellt werden.

Ergebnisse: Die Interviews werden von März bis Dezember 2023 geführt, so dass wir erste Teilergebnisse für MAC-Patient*innen beim Kongress vorstellen werden. Wir erwarten detaillierte Informationen zu Barrieren und fördernden Faktoren von Impfungen sowie zu den Erfahrungen der MAC-Patient*innen. Hierbei wird insbesondere die Rolle der eigenen Autoimmunerkrankung und die bestehende Impf-Versorgung beleuchtet.

Implikation für die Versorgung: Die beim Kongress vorgestellten Ergebnisse der qualitativen Interviews werden Erkenntnisse zum Thema Impfungen aus der Patient*innenperspektive liefern und können für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen genutzt werden. Diese Empfehlungen sollen in Form von zielgruppengerechten Materialien niederschwellig (z.B. über Aushänge, Vorträge und die Internetseite www.vac-mac.de) zugänglich gemacht werden und damit die Versorgung von MAC-Patient*innen nachhaltig verbessern.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF21044