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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

GestDiNa_basic – Bausteine eines patientinnenzentrierten Versorgungsmodells zur Nachsorge bei Gestationsdiabetes

Meeting Abstract

  • Jacqueline Warth - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
  • Verena Leve - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
  • Heinke Adamczewski - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Manuela Behling - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Regina Ensenauer - Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland; Max Rubner-Institut, Institut für Kinderernährung, Karlsruhe, Deutschland
  • Tanja Fehm - Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Martina Gierse - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Viola Gräfe - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Düsseldorf, Deutschland
  • Gregory Gordon Greiner - Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland; Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Düsseldorf, Deutschland
  • Matthias Kaltheuner - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Judith Klein - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Ute Lange - Studienbereich Hebammenwissenschaft, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Ute Linnenkamp - Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Franziska Meier-Stiegen - Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Veronika Lappe - PMV Forschungsgruppe, Köln, Deutschland
  • Liesa Schumacher - Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Anja Viehmann - Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland
  • Tim Hollmann - IKK classic, Münster, Deutschland
  • Frank Meyer - IKK classic, Münster, Deutschland
  • Thomas Kerres - DAK-Gesundheit Zentrale, Hamburg, Deutschland
  • Dorothea Kisielinski - BARMER, Düsseldorf, Deutschland
  • Birgit Klüppelholz - AOK Rheinland/Hamburg - GS Stadtmitte in Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Oliver Kuss - Institut für Biometrie und Epidemiologie, Deutsches Diabetes Zentrum, Düsseldorf, Deutschland
  • Dorit Müller-Bößmann - Studienbereich Hebammenwissenschaft, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Imke Regina Schmitz-Losem - pronova BKK, Leverkusen, Deutschland
  • Dietmar Weber - winDiab GmbH, Düsseldorf, Deutschland
  • Stefan Wilm - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
  • Projektgruppe und Co-Forschende Gestdina_basic - Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland
  • Andrea Icks - Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland; Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Düsseldorf, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf241

doi: 10.3205/23dkvf241, urn:nbn:de:0183-23dkvf2416

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Warth et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Gestationsdiabetes (GDM) ist eine Störung des Glukosestoffwechsels während der Schwangerschaft. Je nach Datenbasis und Definition schwankt die Prävalenz zwischen 4% und 20%. Epidemiologische Studien zeigen, dass für betroffene Frauen höhere Risiken für die spätere Entwicklung eines Typ-2-Diabetes bestehen. Daher stellt sich die Frage einer strukturierten Nachsorge nach der Geburt. Im Rahmen des Projektes „Nachsorge bei Gestationsdiabetes“ (GestDiNa_basic) wurde zunächst die Nachsorge bei an GDM erkrankten Frauen in Deutschland umfassend analysiert.

Fragestellung und Zielsetzung: Basierend auf der Analyse der aktuellen Versorgungssituation sowie den Bedarfen der beteiligten Akteure und der Frauen werden im Rahmen des GestDiNa Projektes Bausteine eines patientinnenzentrierten Versorgungsmodells für die Nachsorge bei GDM entwickelt.

Methode: Im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie wurde anhand von Register- und Versorgungsdaten, schriftlichen Befragungen von und qualitativen Interviews mit Leistungserbringenden und Frauen die aktuelle Nachsorgesituation bei GDM in Deutschland analysiert. Basierend auf den Studienergebnissen wurden mittels Kraftfeldanalysen Wirkungsfaktoren identifiziert, die eine patientinnenzentrierte Versorgung beeinflussen. Im Folgenden wurden konsentierte Bausteine eines Versorgungsmodells zur Nachsorge bei GDM und Empfehlungen für deren Evaluation mittels einer modifizierten Form der Salonmethode in einem partizipativen, multiperspektivischen Ansatz entwickelt.

Ergebnisse: Neben Elementen zur Strukturierung der Versorgung an den Schnittstellen zwischen diabetologischer, gynäkologischer, geburtshilflicher und hausärztlicher Versorgung umfassen die Bausteine des Versorgungsmodells Ansätze zur Vorbereitung der Nachsorge, Unterstützung bei der informierten Entscheidungsfindung sowie zur langfristigen Diabetesprävention von Frauen nach GDM. Diese sind von grundlegender Bedeutung für eine patientinnenzentrierte Versorgung von Frauen nach GDM.

Diskussion: Das Projekt GestDiNa_basic leistet einen Beitrag, um die aktuelle Nachsorgesituation von Frauen mit GDM in Deutschland systematisch zu beleuchten, zu verstehen und darauf aufbauend Bedarfe an spezifischen Versorgungsangeboten zu identifizieren. Die Anpassungen von Versorgungsprozessen unter aktiver Einbeziehung der Frauen und ihrer Lebenswelten ermöglicht es, Zugangsbarrieren zu GDM-Nachsorgeangeboten zu berücksichtigen und umsetzbare Diabetespräventionsangebote für Frauen nach GDM zu gestalten.

Implikationen für die Versorgung: Ein angemessenes, effektives und patientinnenzentriertes Versorgungsmodell berücksichtigt mögliche Barrieren und Ressourcen für die informierte Teilnahme an der Nachsorge sowohl aus Sicht der Frauen als auch der beteiligten Leistungserbringenden. Die Berücksichtigung der Perspektiven sowohl von Frauen nach GDM als auch von Leistungserbringenden ermöglicht die passgenaue Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten zur Nachsorge bei GDM.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF18009