Artikel
Mixed-Methods Prozessevaluation im Projekt PRECOVERY: Prehabilitation „Karl-Heinz“ mit Schwerpunkt auf cardiale und kognitive Funktionen vor Eingriffen am Herzen – Studiendesign
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Oktober 2023 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund und Stand der Forschung: Prehabilitationen können eine Verbesserung des Gesundheitszustands von Patient*innen vor elektiven Eingriffen bewirken. Bezüglich kardialer Eingriffe konnte bereits gezeigt werden, dass sie das perioperative Ergebnis verbessern (z.B. Steigerung der funktionalen Kapazität) und negative Effekte verringern (z.B. Delirrate). Eine Forschungslücke besteht bezüglich der Wirkung bei älteren bzw. gebrechlichen Personen [1]. Prozessevaluationen (PE) gelten als wesentlicher Bestandteil der Evaluation komplexer Interventionen [2]. Sie untersuchen die Durchführung der Intervention selbst und können Erklärungen für die Effekte bieten.
Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: PRECOVERY untersucht den Einfluss einer 2-wöchigen Prehabilitation vor einem kardialen Eingriff auf den Gesundheitszustand über 75-jähriger Patient*innen. PE-Ziel ist die Beschreibung der Interventionseinführung und -umsetzung in den Einrichtungen sowie die Erfassung der Perspektive der beteiligten Akteur*innen. Dabei werden Programmtreue, Dosis, Anpassungen, Reichweite und Umsetzungsmechanismen analysiert [3].
Methode: Die randomisierte, kontrollierte, 2-armige, Assessoren-verblindete Studie wird mit 9 Kliniken der Maximalversorgung und 8 Rehabilitationseinrichtungen (RE) bei 422 Patient*innen über 4 Jahre umgesetzt. Die PE untersucht dabei quantitativ, wie Umsetzung und Qualität von PRECOVERY durch Rahmenbedingungen und Ressourcen beeinflusst werden. Dies umfasst die Evaluation von Personalschulungen, standardisierte Befragungen von Patient*innen/Angehörigen zu 6 Zeitpunkten (Einschluss bis 1 Jahr nach Eingriff), von RE-Mitarbeitenden/-Leitungen (vor, während, nach der Feldphase) sowie die Analyse von Therapieplänen und Patient*innentagebüchern. Mit qualitativen Methoden werden die Akteur*innenperspektiven differenziert dargestellt. Vorgesehen sind bis zu 4 Interviews mit Patient*innen/Angehörigen (Rekrutierung/Prehabilitation/30 Tage bzw. 1 Jahr post-Eingriff) sowie je ein Interview mit den die Eingriffe durchführenden Studienärzt*innen (n=9). Zudem werden 3 Fokusgruppen mit RE-Mitarbeitenden und 2 Fokusgruppen mit Hausärzt*innen prehabilitierter Patient*innen geführt. Quantitative Daten werden deskriptiv und mittels exploratorischer Sensitivitätsanalysen ausgewertet, qualitative Daten nach der strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse [4].
Ergebnisse: Noch nicht vorliegend.
Diskussion: Entfällt.
Implikation für die Versorgung: Die Erkenntnisse der PE ermöglichen Anpassungen der Intervention bei Einführung in anderem Kontext (z.B. Regelversorgung).
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF21109
Literatur
- 1.
- Sadlonova M, Katz NB, Jurayj JS, Flores L, Celano CM, von Arnim CAF, Silver JK. Surgical prehabilitation in older and frail individuals: a scoping review. Int Anesthesiol Clin. 2023 Apr 1;61(2):34-46. DOI: 10.1097/AIA.0000000000000394
- 2.
- Skivington K, Matthews L, Simpson SA, Craig P, Baird J, Blazeby JM, Boyd KA, Craig N, French DP, McIntosh E, Petticrew M, Rycroft-Malone J, White M, Moore L. A new framework for developing and evaluating complex interventions: update of Medical Research Council guidance. BMJ. 2021 Sep 30;374:n2061. DOI: 10.1136/bmj.n2061
- 3.
- Moore GF, Audrey S, Barker M, Bond L, Bonell C, Hardeman W, Moore L, O'Cathain A, Tinati T, Wight D, Baird J. Process evaluation of complex interventions: Medical Research Council guidance. BMJ. 2015 Mar 19;350:h1258. DOI: 10.1136/bmj.h1258
- 4.
- Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Weinheim: Beltz; 2016.