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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Mixed-Methods Prozessevaluation im Projekt PRECOVERY: Prehabilitation „Karl-Heinz“ mit Schwerpunkt auf cardiale und kognitive Funktionen vor Eingriffen am Herzen – Studiendesign

Meeting Abstract

  • Annemieke Munderloh - Institut für Allgemeinmedizin – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Christine A. F. von Arnim - Klinik für Geriatrie – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Thomas Asendorf - Institut für Medizinische Statistik – UMG, Göttingen, Deutschland
  • Eva Hummers - Institut für Allgemeinmedizin – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland; Deutsches Zentrum für Herz- und Kreislaufforschung – Standort Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Tim Mathes - Institut für Medizinische Statistik – UMG, Göttingen, Deutschland
  • Monika Sadlonova - Deutsches Zentrum für Herz- und Kreislaufforschung – Standort Göttingen, Göttingen, Deutschland; Department of Psychiatry – Massachusetts General Hospital, Boston, USA; Department of Psychiatry – Harvard Medical School, Boston, USA; Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland; Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Uta Sekanina - Institut für Allgemeinmedizin – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Christiane Müller - Institut für Allgemeinmedizin – Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf230

doi: 10.3205/23dkvf230, urn:nbn:de:0183-23dkvf2301

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Munderloh et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Prehabilitationen können eine Verbesserung des Gesundheitszustands von Patient*innen vor elektiven Eingriffen bewirken. Bezüglich kardialer Eingriffe konnte bereits gezeigt werden, dass sie das perioperative Ergebnis verbessern (z.B. Steigerung der funktionalen Kapazität) und negative Effekte verringern (z.B. Delirrate). Eine Forschungslücke besteht bezüglich der Wirkung bei älteren bzw. gebrechlichen Personen [1]. Prozessevaluationen (PE) gelten als wesentlicher Bestandteil der Evaluation komplexer Interventionen [2]. Sie untersuchen die Durchführung der Intervention selbst und können Erklärungen für die Effekte bieten.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: PRECOVERY untersucht den Einfluss einer 2-wöchigen Prehabilitation vor einem kardialen Eingriff auf den Gesundheitszustand über 75-jähriger Patient*innen. PE-Ziel ist die Beschreibung der Interventionseinführung und -umsetzung in den Einrichtungen sowie die Erfassung der Perspektive der beteiligten Akteur*innen. Dabei werden Programmtreue, Dosis, Anpassungen, Reichweite und Umsetzungsmechanismen analysiert [3].

Methode: Die randomisierte, kontrollierte, 2-armige, Assessoren-verblindete Studie wird mit 9 Kliniken der Maximalversorgung und 8 Rehabilitationseinrichtungen (RE) bei 422 Patient*innen über 4 Jahre umgesetzt. Die PE untersucht dabei quantitativ, wie Umsetzung und Qualität von PRECOVERY durch Rahmenbedingungen und Ressourcen beeinflusst werden. Dies umfasst die Evaluation von Personalschulungen, standardisierte Befragungen von Patient*innen/Angehörigen zu 6 Zeitpunkten (Einschluss bis 1 Jahr nach Eingriff), von RE-Mitarbeitenden/-Leitungen (vor, während, nach der Feldphase) sowie die Analyse von Therapieplänen und Patient*innentagebüchern. Mit qualitativen Methoden werden die Akteur*innenperspektiven differenziert dargestellt. Vorgesehen sind bis zu 4 Interviews mit Patient*innen/Angehörigen (Rekrutierung/Prehabilitation/30 Tage bzw. 1 Jahr post-Eingriff) sowie je ein Interview mit den die Eingriffe durchführenden Studienärzt*innen (n=9). Zudem werden 3 Fokusgruppen mit RE-Mitarbeitenden und 2 Fokusgruppen mit Hausärzt*innen prehabilitierter Patient*innen geführt. Quantitative Daten werden deskriptiv und mittels exploratorischer Sensitivitätsanalysen ausgewertet, qualitative Daten nach der strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse [4].

Ergebnisse: Noch nicht vorliegend.

Diskussion: Entfällt.

Implikation für die Versorgung: Die Erkenntnisse der PE ermöglichen Anpassungen der Intervention bei Einführung in anderem Kontext (z.B. Regelversorgung).

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF21109


Literatur

1.
Sadlonova M, Katz NB, Jurayj JS, Flores L, Celano CM, von Arnim CAF, Silver JK. Surgical prehabilitation in older and frail individuals: a scoping review. Int Anesthesiol Clin. 2023 Apr 1;61(2):34-46. DOI: 10.1097/AIA.0000000000000394 Externer Link
2.
Skivington K, Matthews L, Simpson SA, Craig P, Baird J, Blazeby JM, Boyd KA, Craig N, French DP, McIntosh E, Petticrew M, Rycroft-Malone J, White M, Moore L. A new framework for developing and evaluating complex interventions: update of Medical Research Council guidance. BMJ. 2021 Sep 30;374:n2061. DOI: 10.1136/bmj.n2061 Externer Link
3.
Moore GF, Audrey S, Barker M, Bond L, Bonell C, Hardeman W, Moore L, O'Cathain A, Tinati T, Wight D, Baird J. Process evaluation of complex interventions: Medical Research Council guidance. BMJ. 2015 Mar 19;350:h1258. DOI: 10.1136/bmj.h1258 Externer Link
4.
Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Weinheim: Beltz; 2016.