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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

„Wir müssen reden!“ – Eine qualitative Studie zu Erwartungen und Erfahrungen an digital-unterstützte Kommunikation zwischen Hausärzt:innen und ambulanten Pflegediensten

Meeting Abstract

  • Florian Fischer - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland
  • Kim Nordmann - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland
  • Patricia Möbius-Lerch - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland
  • Marie-Christin Redlich - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland
  • Michael Schaller - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland
  • Stefanie Sauter - Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf152

doi: 10.3205/23dkvf152, urn:nbn:de:0183-23dkvf1528

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Aufgrund der demografischen Alterung wird die Anzahl an Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf in Deutschland weiter zunehmen. Zudem erleben wir aufgrund des Fachkräftemangels und der anstehenden Pensionierung vieler Ärzt:innen in den nächsten Jahren einen Strukturwandel in der Pflege sowie der hausärztlichen Versorgung. Dies stellt die Gesellschaft im Hinblick auf die Sicherung von pflegerischer sowie ärztlicher Versorgung und deren Strukturen vor zunehmende Herausforderungen. Folglich nehmen die Anforderungen und Erwartungen an die ambulante Versorgung stetig zu. Um eine kontinuierliche und umfassende patient:innenorientierte Versorgung in diesem Kontext sicherzustellen, stellt die Vernetzung zwischen ambulanten Pflegediensten und Hausärzt:innenpraxen zugleich eine Voraussetzung und Herausforderung dar. Obwohl sowohl Hausärzt:innen als auch ambulante Pflegedienste einen engen Kontakt zu den Patient:innen haben, erfolgt die Kommunikation untereinander bislang nur wenig strukturiert und lückenhaft. An dieser Stelle vermag die Digitalisierung Abhilfe zu schaffen.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Erwartungen und Erfahrungen in Form von Potenzialen und Umsetzungshemmnissen hinsichtlich digitaler Kommunikationswege zwischen ambulanten Pflegediensten und Hausärzt:innenpraxen abzubilden.

Methode: Die Ergebnisse beruhen auf qualitativen Interviews mit Vertreter:innen aus ambulanten Pflegediensten und Hausärzt:innenpraxen mit jeweils unterschiedlichen Funktionen. Die Datenerhebung fokussiert eine kreisfreie Stadt in Süddeutschland, um nicht nur allgemeine Barrieren und Lösungsmöglichkeiten zu erheben, sondern auch ein Verständnis über die konkreten Besonderheiten dieses spezifischen Sozialraums zu erhalten.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Einreichung ist weder die Rekrutierung noch Datenauswertung abgeschlossen. Die Ergebnisse weisen bislang darauf hin, dass die Kooperation zwischen Hausärzt:innen und ambulanten Pflegediensten durch eine stringente und zuverlässige digital-unterstützte Kommunikation getragen werden sollte.

Diskussion: Die Nutzung der Telematikinfrastruktur (elektronische Patientenakte [ePA] und der Kommunikation im Medizinwesen [KIM]) rückt hierbei verstärkt in den Fokus, um behandlungsrelevante Informationen auf einem schnellen und sicheren Weg bereitzustellen. Dies kann zukünftig sowohl zur Steigerung der Patient:innensicherheit als auch zu einer Erleichterung der Arbeitsabläufe in der ambulanten Pflege beitragen.

Implikation für die Versorgung: Die Ergebnisse sollen der (Weiter-)Entwicklung bzw. Implementierung entsprechender digitaler Instrumente zur Unterstützung der interprofessionellen Kommunikation dienen und dabei mit der Fokussierung auf die häusliche Versorgung nicht nur eine Forschungslücke schließen, sondern auch weitere Impulse für die Ausgestaltung und Nutzung der Telematikinfrastruktur bieten.