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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Einflussfaktoren der Inanspruchnahme von Apothekenleistungen und ihre regionale Variation

Meeting Abstract

  • Eric Faß - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2), Leipzig, Deutschland
  • Franziska Claus - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2), Leipzig, Deutschland
  • Josephine Thiesen - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2), Leipzig, Deutschland
  • Ronja Flemming - Technische Universität München, Fachgebiet Gesundheitsökonomie, München, Deutschland
  • Leonie Sundmacher - Technische Universität München, Fachgebiet Gesundheitsökonomie, München, Deutschland
  • Ines Weinhold - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2), Leipzig, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf148

doi: 10.3205/23dkvf148, urn:nbn:de:0183-23dkvf1488

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Faß et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Apotheken nehmen eine zentrale Stellung in der Gesundheitsversorgung in Deutschland ein. In Bezug auf deren Anzahl zeigt sich in den letzten Jahren ein rückläufiger Trend, zugleich wird sich voraussichtlich auch die Personalstruktur weiter in Richtung einer Reduktion potenzieller Inhaber bei gleichzeitigem Anstieg an angestellten Apothekern sowie PTAs verändern. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist nachfrageseitig indes ein Anstieg des Bedarfes an apothekarischen Versorgungsleistungen zu erwarten. Für eine zielgruppen- und regionalspezifisch adäquate Planung und Ausgestaltung von Versorgungsangeboten sind Kenntnisse darüber notwendig, welche Faktoren die Inanspruchnahme von Apothekenleistungen beeinflussen und wie diese regionalspezifisch variieren.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Leistungen der Apothekenversorgung und deren Wechselwirkungen zu identifizieren und hierbei potenzielle regionale Variationen der Zusammenhänge zu prüfen.

Methode: Unter Nutzung von Daten einer Bevölkerungsbefragung sowie GKV-Routinedaten werden die Zusammenhänge sowie Wechselwirkungen individueller Einflussfaktoren zunächst anhand multipler Regressionsverfahren analysiert. Panelanalysen dienen der Betrachtung der zeitlichen Entwicklungen der Zusammenhänge. Für die Analysen erfolgt zugleich eine Stratifizierung nach Gebietskategorien. Zur weiteren Berücksichtigung der hierarchischen Datenstruktur sind Mehrebenenanalysen geplant, wodurch individuelle und kontextuelle Faktoren simultan adressiert werden können.

Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt sind die Datenerhebungen noch nicht abgeschlossen, erste vorläufige Ergebnisse werden zum Zeitpunkt der Konferenz vorliegen. Erwartet werden regionale sowie sozioökonomische und morbiditätsassoziierte Unterschiede in der Inanspruchnahme. Zugleich wird erwartet, dass der Einfluss individueller Faktoren aufgrund kontextueller Rahmenbedingungen variiert und Wechselwirkungen vorliegen.

Diskussion: Im Rahmen des geplanten Analysekonzeptes erfolgt eine differenzierte Betrachtung der Einflussfaktoren der Inanspruchnahme von Apothekenleistungen. Der Einbezug individueller als auch kontextueller Einflussfaktoren berücksichtigt hierbei hierarchische Strukturen und folgt bestehenden theoretischen Konzepten zur Erklärung der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen.

Implikation für die Versorgung: Die differenzierte Betrachtung der Einflussfaktoren der Inanspruchnahme von Apothekenleistungen sowie potenzieller regionaler Unterschiede liefert Hinweise für eine zielgruppenspezifische und regional variierende Ausgestaltung der Apothekenversorgung. Speziell unter Anbetracht zukünftiger Herausforderungen der Apotheken können die Erkenntnisse Ansatzpunkte für die apothekenspezifische Ressourcennutzung darstellen.

Förderung: Sonstige Förderung; nicht verfügbar