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Qualitative Bewertung der Implementierung einer maßgeschneiderten Intervention zur Erkennung und Behandlung von Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit und psychischen und/oder kognitiven Komorbiditäten in der hausärztlichen Versorgung
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2023 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Psychische und kognitive Störungen haben einen nachweislich negativen Einfluss auf die Inzidenz und Prognose der koronaren Herzkrankheit (KHK). Leitlinien empfehlen deshalb eine angemessene Diagnostik und Behandlung psychischer und/oder kognitiver Komorbiditäten bei Patient:innen mit KHK [1], [2]. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass diese Empfehlungen in der hausärztlichen Versorgung nicht ausreichend umgesetzt werden [3]. Um die Umsetzung zu fördern, wurde eine maßgeschneiderte Intervention entwickelt und in Hausarztpraxen erprobt. Die Intervention besteht aus Trigger Question, Screening Tools, Informationsmaterialien und einer Schulung für Hausärzt:innen sowie aus einem Question Prompt Sheet für Patient:innen.
Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, inwieweit die maßgeschneiderte Intervention erfolgreich in den Hausarztpraxen implementiert wurde und welche Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg der Implementierung verantwortlich sind.
Methode: Es wurden leitfadengestützte, halbstrukturierte Interviews mit Hausärzt:innen durchgeführt, die die Intervention über einen Zeitraum von sechs Monaten erprobten. Die Studie wurde anhand Proctor's Framework zu Implementation Outcomes geleitet, um die Akzeptabilität, Angemessenheit, Machbarkeit und Umsetzungstreue der Intervention zu bewerten. Die Transkripte liegen vor und werden bis zum Kongress inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Zehn Hausärzt:innen nahmen an einem Interview teil. Die Daten werden die subjektiven Einschätzungen und Erfahrungen der Hausärzt:innen mit der maßgeschneiderten Intervention wiederspiegeln. Wir erwarten Informationen darüber,
- 1.
- wie angemessen die Intervention ist, um psychische und/oder kognitive Störungen bei Patient:innen mit KHK zu identifizieren;
- 2.
- inwiefern die Intervention im Arbeitsablauf und Praxisalltag einer Hausarztpraxis umsetzbar ist;
- 3.
- und ob Veränderung in Bezug auf die Anwendung und Umsetzung der Intervention durch die Hausärzt:innen vorgenommen wurden.
Diskussion: Die Studienergebnisse können nützliche Hinweise zur Verbesserung der Intervention geben und als Grundlage zur Implementierung von Leitlinienempfehlungen für psychische und/oder kognitive Komorbiditäten bei Patient:innen mit KHK dienen.
Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung; 01GY1916
Literatur
- 1.
- Albus C, Waller C, Fritzsche K, Gunold H, Haass M, Hamann B, Kindermann I, Köllner V, Leithäuser B, Marx N, Meesmann M, Michal M, Ronel J, Scherer M, Schrader V, Schwaab B, Weber CS, Herrmann-Lingen C. Significance of psychosocial factors in cardiology: update 2018 : Position paper of the German Cardiac Society. Clin Res Cardiol. 2019 Nov;108(11):1175-96. DOI: 10.1007/s00392-019-01488-w
- 2.
- Bundesärztekammer (BÄK); Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV); Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK, Version 6.0. 2022. Verfügbar unter: https://www.kbv.de/media/sp/nvl-khk-lang.pdf
- 3.
- Peltzer S, Müller H, Köstler U, Schulz-Nieswandt F, Jessen F, Albus C; CoRe-Net study group. Detection and treatment of mental disorders in patients with coronary heart disease (MenDis-CHD): A cross-sectional study. PLoS One. 2020 Dec 14;15(12):e0243800. DOI: 10.1371/journal.pone.0243800