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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Hemmende und fördernde Faktoren der beruflichen Wiedereingliederung bei Krebsüberlebenden in Europa: Systematische Literaturrecherche

Meeting Abstract

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  • Clara Breidenbach - Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Berlin, Deutschland
  • Sophie Schellack - Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Berlin, Deutschland
  • Christoph Kowalski - Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Berlin, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf058

doi: 10.3205/23dkvf058, urn:nbn:de:0183-23dkvf0589

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Breidenbach et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: 2020 wurden in Europa 4,4 Millionen Krebsdiagnosen gestellt, wovon 37% Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren betrafen (WHO 2020, Statistisches Bundesamt 2023). Die indirekten Kosten aufgrund des Produktivitätsverlustes durch Beeinträchtigungen und Krankheitsabwesenheit werden auf 20 Milliarden Euro im Jahr 2018 geschätzt (Hofmarcher et al. 2020). Neben dem Produktivitätsverlust führt die Reduktion der Erwerbstätigkeit auch zur Verminderung der Lebensqualität der Krebsüberlebenden. Die bisherige Forschung identifizierte sowohl intrinsische als auch extrinsische Werte für die berufliche Wiedereingliederung. Die Rückkehr in einen sinngebenden Alltag, der Wunsch nach Teilhabe sowie der identitätsgebende Einfluss von Arbeit stellen intrinsische Werte dar. Finanzielle Gründe sind ein extrinsischer Wert der Erwerbstätigkeit (Butow et al. 2020). Trotz der Relevanz von Erwerbstätigkeit für Krebsüberlebende variieren die Rückkehrraten zwischen 39% und 77% in Europa. Einflussnehmende Faktoren sind persönliche, krebs-, behandlungs- und arbeitsbezogene Faktoren im Verlauf der Krankheit (Paltrinieri et al. 2018). Eine aktuelle systematische Übersicht über hemmende und fördernde Faktoren für die berufliche Wiedereingliederung von Krebsüberlebenden in Europa ist nicht vorhanden.

Fragestellung, Zielsetzung, Hypothese: Aufgrund der Relevanz und der fehlenden aktuellen Übersicht wird folgender Forschungsfrage nachgegangen: Was sind hemmende und fördernde Faktoren für die berufliche Wiedereingliederung von Krebsüberlebenden in Europa? Die Hypothese lautet: Über den Krankheitsverlauf hinweg gibt es Einflussfaktoren, die die berufliche Wiedereingliederung von Krebsüberlebenden in Europa hemmen oder fördern können. Ziel ist es, diese herauszustellen, um eine evidenzbasierte Grundlage für die Gestaltung von unterstützenden Strukturen in der beruflichen Wiedereingliederung gestalten zu können. Dieses wird im Rahmen der Joint Action CraNE adressiert, welche sich der Entwicklung von „Comprehensive Cancer Care Networks“ widmet.

Methode: Es wird eine systematische Literaturrecherche nach den PRISMA-Guidelines durchgeführt. Die Suchstring-Erstellung erfolgte nach dem PICO-Schema für die Datenbanken PubMed, Web of Science und Embase. Eingeschlossen werden deutsch- und englischsprachige Artikel, die zwischen 2013 und 2023 erschienen sind. Das Screening wird unabhängig von zwei Personen durchgeführt.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse liegen zum Kongress vor.

Diskussion: Die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche werden kategorisch und über den Zeitverlauf einer Krebserkrankung aufbereitet, um diese für Implikationen in der Versorgung zu diskutieren.

Implikation für die Versorgung: Eine Übersicht hemmender und fördernder Faktoren für die berufliche Wiedereingliederung kann beteiligte Akteur*innen für den Wiedereingliederungsprozess von Krebsüberlebenden sensibilisieren. Eine Gruppierung und zeitliche Einordnung im Patient*innenpfad kann hierbei zu einer bedarfsgerechteren Versorgung beitragen, indem beteiligte Leistungserbringende in der Krebsversorgung gezielter auf die Bedarfe der Betroffenen eingehen können.

Förderung: Sonstige Förderung