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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Verfügbarkeit von Informationen zu Langzeitüberlebenden nach einer Krebserkrankung in der allgemeinmedizinischen Praxis – eine Machbarkeitsstudie (Studienprotokoll)

Meeting Abstract

  • Sandra Salm - Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Astrid-Alexandra Klein - Bereich Allgemeinmedizin /Medizinische Klinik und Poliklinik III, Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • Meike Gerber - Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland; Institut für Geschichte der Medizin, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Jennifer Engler - Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Teresa-Veronika Halbsguth - Sprechstunde Langzeitnachsorge nach Krebs, Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Karola Mergenthal - Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Karen Voigt - Bereich Allgemeinmedizin/Medizinische Klinik und Poliklinik III, Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • Corina Güthlin - Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf045

doi: 10.3205/23dkvf045, urn:nbn:de:0183-23dkvf0456

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Salm et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Um Langzeit- und Spätfolgen einer Krebserkrankung und ihrer Therapie (z.B. Kardiomyopathien, Sekundärtumoren, Rezidivangst) rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, bedarf es auch nach Abschluss der Krebsnachsorge aufmerksamer medizinischer Versorgung. Nach der strukturierten Nachsorge erfolgt die Versorgung oft in der Hausarztpraxis (HAP), da Hausärzt:innen als lebenslange Ansprechpartner:innen fungieren.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Es ist unklar, inwieweit Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung (LÜK) über den Verlauf des Lebens hinweg in der HAP identifiziert werden können bzw. inwieweit Angaben dazu vorliegen, dass ein/e Patient:in eine Krebserkrankung in der Vorgeschichte hat sowie weitere Informationen zu erfolgten Therapien. Die Machbarkeit des Zugriffs auf diese Daten in der Hausarztpraxis ist daher zu untersuchen, d.h. die Machbarkeit der Datenerhebung in der HAP.

Methode: Nachdem bereits Interviews mit Hausärzt:innen über relevante Informationen und Möglichkeiten der Ablage von Informationen durchgeführt wurden, erfolgen derzeit Praxistests, die Möglichkeiten einer Identifikation von LÜK aus dem Praxis-Verwaltungs-System strukturiert und sukzessive abbilden sollen. Zudem wird eine Liste wichtiger Informationen (z.B. ICD-Diagnosen, Datum der Krebsdiagnose, Datum des Therapie-Abschlusses, etc.) erstellt, deren Vorliegen ebenfalls zu testen ist. Insgesamt wird die Machbarkeit der Erfassung der genannten Information in der HAP untersucht und dokumentiert. Außerdem ist die Befragung von 200 LÜK aus der HAP zu ihren Bedarfen und ihrer Sichtweise auf Datenzugriff in der HAP (z.B. im Kontext der ePA und Betreuung als LÜK) geplant.

Ergebnisse: Vorgestellt wird ein Studienprotokoll, in dessen Zentrum die Machbarkeit der Datenerhebung in der HAP steht. Da diese Datenerhebung in Zukunft von der ePA unterstützt werden könnte, sollen Patient:innen im Rahmen der Studie auch zur Wichtigkeit der Verfügbarkeit ihrer Daten sowie zu ihren „medical needs“ befragt werden.

Diskussion: Anhand der Versorgung von LÜK in der HAP kann exemplarisch dargestellt werden, welche Informationen für eine lebenslange Versorgung benötigt werden, welche Informationen vorliegen und welche Herausforderungen die Datenerhebung in der HAP mit sich bringt.

Implikation für die Forschung: Für die Durchführung von Studien im allgemeinmedizinischen Setting bedarf es einer Prüfung, inwieweit die Identifikation spezifischer Patient:innengruppen und damit die Durchführung von Datenerhebungen möglich ist.

Förderung: Sonstige Förderung; BMBF 01GK1906A/01GK1906B