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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Die sozialpsychiatrische Versorgungsorganisation aus Sicht von Mitarbeitenden. Welche Potenziale und Risiken nehmen Beschäftigte in Peer-Arbeit bezüglich ihrer Arbeitsbedingungen wahr?

Meeting Abstract

  • Jelena Hoghe - Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutschland
  • Lukas Röseler - Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutschland
  • Ruth Limmer - Technische Hochschule Georg Simon Ohm Nürnberg, Deutschland
  • Christoph Walther - Technische Hochschule Georg Simon Ohm Nürnberg, Deutschland
  • Astrid Schütz - Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf488

doi: 10.3205/22dkvf488, urn:nbn:de:0183-22dkvf4886

Veröffentlicht: 24. Oktober 2022

© 2022 Hoghe et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Eine neue Versorgungsleistung in der Sozialpsychiatrie, Peer Support, wird in immer mehr psychosozialen Einrichtungen implementiert. In den S3-Leitlinien wird der Einsatz von Peer-Arbeit in der sozialpsychiatrischen Versorgung inzwischen aufgrund seiner praktischen Relevanz und deutlichen Hinweisen auf seine Wirksamkeit empfohlen. Nach bisherigem Kenntnisstand bringt die Implementierung von Peer-Arbeit jedoch auch Herausforderungen für die Peer-Worker*innen (PW) mit sich. PW mit (ehemals) psychischen Krisen, wie z.B. EX-IN GenesungsbegleiterInnen, sehen sich mit Problemen innerhalb der Versorgungsorganisation sowie interprofessionellen Zusammenarbeit konfrontiert, z.B. Stigmatisierungserfahrungen, Konkurrenzdruck, Rollenkonflikten und Entgeltfragen. Dauerhalfter Stress auf der Arbeit kann dabei zu deutlichen negativen Stressfolgen führen, wenn die Bewältigung des Stresses nicht gelingt. Da eine gute psychosoziale Versorgung nur mit einem möglichst gesunden und leistungsfähigen Personal in förderlichen Rahmenbedingungen adäquat bewältigt werden kann, ist es für die Versorgungsforschung relevant, die Arbeitssituation dieser Gruppe von ArbeitnehmerInnen im Gesundheitsbereich auf ihre Gefährdungspotentiale näher zu beleuchten und abgeleitet davon entsprechende Präventionsmaßnahmen zu fokussieren.

Fragestellung und Zielsetzung: Es gibt bisher kaum Erkenntnisse zu der Frage, welche beruflichen Situationen PW als stressreich bewerten. Des Weiteren ist auch nicht empirisch untersucht, welche Ressourcen zu einer Stressreduktion und einem geringeren Erkrankungsrisiko im beruflichen Umfeld führen können.

Methode oder Hypothese: In einer in Deutschland, Österreich und Schweiz durchgeführten quantitativen Befragung wurden 175 PW zu ihren beruflichen Stressoren und Ressourcen befragt. Der mögliche Einfluss der Corona-Pandemie wurde ebenfalls berücksichtigt, indem nach beruflichen Veränderungen aufgrund der Pandemie sowie der möglicherweise daraus entstandenen Belastung gefragt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass in ähnlichen Arbeitsbereichen bereits gut erforschte Belastungen/Entlastungen, wie z.B. in der Pflege, auch bei PW zu beobachten sind, wie z.B. Zeitdruck. Zeitgleich wird von einigen nur für PW spezifischen Stressoren ausgegangen, deren tatsächliche Relevanz innerhalb der Studie geprüft wird.

Ergebnisse: Da die Studie sich noch bis Mai 2022 in der Datenerhebung befand, werden die Ergebnisse erst zum Zeitpunkt des Vortrags präsentiert.

Diskussion: Die Resultate bieten Raum zur Diskussion bezüglich gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen am Beispiel einer bedeutsamen neuen Berufsgruppe in der sozialpsychiatrischen Versorgung.

Praktische Implikationen: Möglicherweise können Gesundheitsrisiken aufgedeckt und Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden. Hierbei könnte die Frage beantwortet werden, ob und wieweit sich Maßnahmen zur Stressreduktion eignen, die sich auf interne und/oder externe Stressoren bzw. Ressourcen beziehen.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Zum jetzigen Stand noch nicht abschließend formulierbar (siehe „Ergebnisse“).