gms | German Medical Science

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Willkommen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich sehr, Sie im Namen des Deutschen Netzwerkes für Versorgungsforschung (DNVF) e.V. zum 21. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung begrüßen zu dürfen. Der Kongress steht unter dem Motto „Versorgungsforschung – Nutzen für die klinische Praxis - Potentiale und Perspektiven“ und wir wollen diese Gelegenheit nutzen zu eruieren, welchen Nutzen die Versorgungsforschung für die klinische Realität und somit konkret für Patient*Innen bereithält. Darüber hinaus möchten wir ausloten, welche Potentiale sich z.B. aus dem Innovationsfonds flächendeckend implementieren lassen und wo dieser Transfer bereits gelungen ist. Diskutieren Sie mit einem interdisziplinären Publikum aus Forschung, Versorgungpraxis und Gesundheitspolitik Ihre Forschungsergebnisse und nutzen Sie die Chance zur Vernetzung mit nationalen und internationalen Kolleg*innen und Expert*innen, und auch unsere Plenarsprecher werden Sie auch in diesem Jahr wieder mit interessantem Wissen versorgen.

Im ersten Track „Versorgungsstudien in Deutschland heute“ wird am Beispiel ausgewählter medizinischer Disziplinen wie z.B. der Allgemeinmedizin, Onkologie, Neurologie, Palliativmedizin und Psychiatrie aufgezeigt, wie mit versorgungsnahen Daten und speziell Registern Wissen für die Versorgung generiert werden kann. Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, welche Möglichkeiten wir jetzt schon haben, wie wir im internationalen Kontext voneinander lernen können und was wir perspektivisch in der klinischen Medizin brauchen um Lebensqualität abzusichern oder zu verbessern. Zudem wird Dr. Bernhard Ultsch, Director Market Access & Policy Affairs bei Moderna, in seinem Plenarvortrag darstellen, wie es gelungen ist nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan innerhalb kürzester Zeit einen Impfstoff herzustellen, der dann nach Prüfung auch weltweit verimpft werden konnte. Anschließend wird die Wissenschaftsjournalistin und Medizinerin Dr. Marlene Heckl zu „Anforderungen an die Kommunikation wissenschaftliche Innovationen im Transferprozess in die Gesundheitsversorgung“ sprechen.

Entlang der Translationskaskade sollen im zweiten Track „Versorgungsforschung verbessern“ potentielle (methodische) Fehlerquellen anhand von abgeschlossenen Studien diskutiert werden, die den Erfolg oder Misserfolg von Studien ausgemacht haben. Hierzu gehören die Generierung von Studienhypothesen, die Erarbeitung des Studiendesigns, die Durchführung von Studien, die adäquate Publikation von Studienergebnissen sowie eine optimale Auswertung und Implementierung der Ergebnisse in die klinische Praxis. Des Weiteren wird sich Prof Dr. C. Correll (Charité Berlin) in seinem Plenarvortrag mit diesem Thema am Beispiel der Psychopharmakotherapie bei psychischen Erkrankungen auseinandersetzen, und Prof. Dr. M. Wensing (Universitätsklinikum Heidelberg) wird zeigen, dass die Entwicklung der „Living Guidelines“ eine Beschleunigung dieses Umsetzungsprozesses bewirken kann, der jedoch noch durch eine transparente Implementierungsstrategie begleitet werden muss.

Im dritten Track „Versorgungsforschung 4.0“ werden innovative Studiendesigns vorgestellt und miteinander verglichen. Wo ist die Bearbeitung von Registerdaten angebracht und wo können Versorgungsstudien ansetzen? Aus bereits gewonnenen Studienergebnissen sollen konkrete Rückschlüsse für neue Studien gezogen sowie innovative Ansatzpunkte identifiziert werden, um die klinische Versorgung effektiv und langfristig verbessern zu können. In diese Diskussion wird auch die Evaluation von integrierten Versorgungsprogrammen Eingang finden. Zudem wird Dr. Simon Denegri (Academy of Medical Sciences) über den Stand partizipativer Forschung in Europa berichten und seinen Fokus auf erfolgreiche Konzepte und Ansätze richten, die bisher in Deutschland wenig vorhanden sind. Frau Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller wird verschiedene Stufen der Partizipation vorstellen und über Projekte referieren, in denen mit Betroffenen und Angehörigen Leitlinien entwickelt werden.

Freie und aktuelle Themen der Versorgungsforschung wie z.B. Long-Covid, qualitative Methoden, Gesundheitskompetenz oder Digital Health werden im vierten Track „Mixed Bag“ behandelt.

Der Kongress richtet sich an alle an der Versorgungsforschung Interessierten, insbesondere an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Ziel die Versorgungsrealität kontinuierlich zu evaluieren und zu optimieren soll das Hauptanliegen sein.

Ich freue mich, Sie als Präsident des 21. Versorgungsforschungskongresses in Potsdam begrüßen zu dürfen.

Ihr
Prof. Dr. med. Peter Falkai
Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
LMU München

 

 

Wissenschaftliches Programm