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Therapieunterstützung beim Mammakarzinom: Eye-Tracking im Rahmen einer Mixed-Methods-Evaluation zur Untersuchung der Usability einer Smartphone-App
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Veröffentlicht: | 24. Oktober 2022 |
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Hintergrund: Die frühzeitige Identifikation von Lebensqualitätsverlusten und Nebenwirkungen ist eine wesentliche Herausforderung der Brustkrebstherapie. Durch digitale Tools kann u.a. ein regelmäßiges Screening auf Nebenwirkungen umgesetzt werden. In einer multizentrischen, prospektiven Studie in drei Brustzentren kommt daher eine Smartphone App zum Einsatz, die gleichzeitig als Therapiebegleiter, zur Dokumentation der Lebensqualität und der patientenberichteten Nebenwirkungen dient. Ziel ist die Verbesserung der Tumortherapie, der Patientenzufriedenheit sowie der Therapie-Adhärenz. Vor dem flächendeckenden Einsatz dieser App ist es wichtig, die Einschätzung der Nutzerinnen miteinzubeziehen.
Fragestellung und Zielsetzung: In einer Begleitstudie wird vor einer Ausweitung der Implementierung die Gebrauchstauglichkeit (Usability) der App getestet. Dadurch wird erhoben, wie Patientinnen die Bedienung, das Design und Aufwand der App-Nutzung beurteilen.
Methode: Es wurde ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt, der ein Eye-Tracking Verfahren, standardisierte Papier-Fragebögen zur Messung der Usability [1], [2] und teilstrukturierte Interviews mit den App-Nutzerinnen umfasst.
Ergebnisse und Diskussion: Die Zwischenergebnisse weisen auf eine überdurchschnittliche Usability hin. Durch die Interviews konnten wertvolle Optimierungsvorschläge für die App und den Implementierungsprozess gewonnen werden. So wünschen sich Patientinnen u.a. Verbesserungen der Terminfunktion sowie Interaktions- und Bearbeitungsmöglichkeiten innerhalb der App. Der gewählte Mixed-Methods-Ansatz kann die Weiterentwicklung der App positiv unterstützen. Technische Methoden wie z.B. das Eye-Tracking können zudem das klassische sozialwissenschaftliche Methodenspektrum erweitern. Das Eye-Tracking ermöglichte eine objektive Messung der Usability unter Laborbedingungen sowie die Berücksichtigung der subjektiven Patientenwahrnehmung bei der alltäglichen Nutzung.
Reflexion: Für Usability-Erhebungen bietet sich statt der Papierform auch eine Onlinebefragung an. Vorteile hiervon wären eine evtl. höhere Rücklaufquote, eine schnellere Datenerhebung sowie ein geringerer Anteil fehlender Werte. Um Zentrumseffekte in multizentrischen Usability-Studien ausschließen zu können, sollte eine Erhebung der Usability an allen beteiligten Zentren erwogen werden. Die Durchführung des Eye-Trackings war für alle Beteiligten organisatorisch anspruchsvoll. In zukünftigen Versorgungsforschungsstudien sollte der Einsatz dieser Methode hinsichtlich der Durchführbarkeit setting- und zielgruppenspezifisch bewertet werden.
Förderung: Sonstige Förderung
Literatur
- 1.
- Brooke J. SUS: a "quick and dirty" usability scale. In: Jordan PW, Thomas B, Weerdmeester BA, McClelland AL, editors. Usability Evaluation in Industry. London: Taylor and Francis; 1996.
- 2.
- Zhou L, Bao J, Setiawan IMA, Saptono A, Parmanto B. The mHealth App Usability Questionnaire (MAUQ): Development and Validation Study. JMIR Mhealth Uhealth. 2019 Apr 11;7(4):e11500. DOI: 10.2196/11500