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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Tumor-Fatigue-Sprechstunde der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.: Studienprotokoll einer Beobachtungsstudie zur flächendeckenden Versorgungstruktur in Bayern

Meeting Abstract

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  • Karolina Müller - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Klinische Studien, Regensburg, Deutschland
  • Irene Fischer - Institut für Tumor-Fatigue-Forschung, Emskirchen, Deutschland
  • Markus Besseler - Bayerische Krebsgesellschaft e.V., München, Deutschland
  • Michael Koller - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Klinische Studien, Regensburg, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf458

doi: 10.3205/22dkvf458, urn:nbn:de:0183-22dkvf4583

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Müller et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Tumor-assoziierte Fatigue (TF) ist ein sehr belastender Zustand von anhaltender Müdigkeit, Schwäche und Energiemangel auf körperlicher, affektiver und kognitiver Ebene. TF tritt im Kontext einer Tumorerkrankung und/oder ihrer Therapie auf und geht mit Einschränkungen von Alltagsfunktionalität, Lebensqualität und Überlebenszeit einher. Bisher mangelt es in Deutschland an Einrichtungen, die sich auf die Identifikation therapierbarer Einflussfaktoren der TF sowie der Empfehlung angemessener Therapien spezialisiert haben.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel ist es, den Ist-Zustand einer gegenwärtig angebotenen TF-Sprechstunde an 10 Standorten in Bayern zu evaluieren. Dazu gehören die Analyse des Angebots der TF-Sprechstunde, des Patientenbedarfs, die patientenberichtete TF (Brief Fatigue Inventory, BFI) vor der TF-Sprechstunde und zehn Wochen danach, die Umsetzung empfohlener, gemeinsam konsentierter Maßnahmen zur Reduktion der TF sowie die Analyse der Stärken und des Verbesserungspotentials des gegenwärtigen regionalen Versorgungssystems.

Methode: Es handelt sich um eine prospektive, multizentrische Beobachtungstudie mit 2 Messzeitpunkten: t1 = TF-Sprechstunde und t2 = 10 Wochen (± 2 Wochen) nach der TF-Sprechstunde.

Appell für die Versorgung und praktische Implikationen: Die Unterstützung beim Umgang mit TF zählt auch heute noch zu den zentralen „unmet needs“ der Betroffenen. In Deutschland mangelt es an spezialisierten Einrichtungen, die die zugrundeliegenden TF-Einflussfaktoren identifizieren und zusammen mit den Patienten angemessene Maßnahmen zur Reduktion der TF konsentieren. Hier setzt unsere Evaluationsstudie an, die das Modell einer in einem Bundesland angebotenen TF-Sprechstunde aus der Perspektive der Versorgungsforschung begleitet. Die gewonnenen Ergebnisse sollen in die Verbesserung des aktuellen Systems einfließen und können Modellcharakter für eine deutschlandweite Implementierung einer TF-Sprechstunde haben.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); IV6/33476/44/20