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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Wirkungsorientiertes Monitoring der Gesundheitsregionen in Niedersachsen

Meeting Abstract

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  • Maren Preuß - Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V., Hannover, Deutschland
  • Marius Haack - Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V., Hannover, Deutschland
  • Steffen Scriba - Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V., Hannover, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf395

doi: 10.3205/22dkvf395, urn:nbn:de:0183-22dkvf3952

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Preuß et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine stärkere Regionalisierung ist wichtig, damit Angebote der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention passgenau zu örtlichen Bedarfslagen umgesetzt werden können. Kommunen kann hierbei eine wichtige steuernde Funktion zukommen. In Kooperation mit Akteuren aus dem Gesundheitswesen können sie regionale Bedürfnisse und Bedarfe ermitteln sowie Ressourcen entwickeln, bündeln und vernetzen. Durch das Programm „Gesundheitsregionen Niedersachsen“ werden entsprechende Vernetzungs- und Kooperationsbeziehungen in 37 der 46 Landkreise und kreisfreien Städte befördert, aus denen viele innovative Projekte zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung hervorgehen.

Fragestellung und Zielsetzung: Bislang steht eine systematische Erfassung der vielfältigen Strukturentwicklungsprozesse und Projekte aus. In ihrer Vielfältigkeit sind diese deshalb kaum noch zu überblicken. Auch Fragen zur Wirkung des Gesamtprojektes können so bisher nur unzureichend beantwortet werden. Vor diesem Hintergrund wird seit Oktober 2021 ein wirkungsorientiertes Monitoring der Gesundheitsregionen umgesetzt.

Methode oder Hypothese: Das Monitoring ist darauf ausgerichtet, in den Gesundheitsregionen jährlich Daten zum regionalen Strukturaufbau und den Projekten zu erheben. Im ersten Jahr wird zusätzlich eine Erfassung aller Entwicklungen rückgehend bis zum Launch der Gesundheitsregionen im Jahr 2014 umgesetzt. Die Auswertung erfolgt mittels deskriptiver Datenauswertung und inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse. Die theoretische Grundlage bildet ein Wirkmodell, das auf eingesetzte Ressourcen, Output und Outcomes auf der Ebene des Strukturaufbaus und der umgesetzten Projekte abzielt und entsprechende Wirkungsindikatoren abbildet.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse liegen zum Kongresszeitpunkt vor. Sie werden wirkungsorientiert den Status-Quo der Umsetzung von regionalen Strukturelementen der Gesundheitsregionen wie Steuerungsgruppen, Arbeitsgruppen und Gesundheitskonferenzen abbilden. Zudem werden Sie einen Überblick über die Projekte der Gesundheitsregionen sowie Auswirkungen des Programms ermöglichen.

Diskussion: Durch das beschriebene Vorgehen lässt sich Wirkung nachweisen, d.h. Veränderungen durch die Strukturaufbauprozesse und umgesetzten Projekte. Wirksamkeit im Sinn einer Bewertung des Nutzens oder des Wertes einzelner Projekte der Gesundheitsregionen sind jedoch kaum abzubilden.

Praktische Implikationen: Die Monitoringergebnisse werden fortlaufend auf einer Website publiziert. Diese enthält u. a. Erkenntnisse zum Gesamtprojekt, Steckbriefe der Gesundheitsregionen und eine Datenbank zu den vor Ort umgesetzten Projekten. Transparenz über Strukturaufbauprozesse und die Identifikation von Ansätzen guter Praxis können auf diese Weise verbessert werden. Hierdurch wiederum lassen sich überregionale Austausch- und Kooperationsprozesse sowie politische Entscheidungsfindungen befördern.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Monitoringansätze sollten immer originärer Bestandteil von breit angelegten Strukturaufbauprogrammen sein.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc)