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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Was resultiert aus „versorgungskritischen“ Ergebnissen von durch den Innovationsfonds geförderten Projekten der Versorgungsforschung?

Meeting Abstract

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  • Philipp Storz-Pfennig - GKV-Spitzenverband, Berlin, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf347

doi: 10.3205/22dkvf347, urn:nbn:de:0183-22dkvf3473

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Storz-Pfennig.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Insbesondere die Förderung der Versorgungsforschung im Innovationsfonds betrifft nicht (nur) die Evaluation von Innovationen, sondern ebenso die Analyse der bestehenden Versorgung unter kritischen Aspekten, die, obwohl diese Begrifflichkeit alles andere als neu ist, immer noch mit der Präsenz von „Über-, Unter- und Fehlversorgung“ beschrieben werden kann.

Fragestellung und Zielsetzung: Da der Innovationsfonds Versorgungsforschung mit „unmittelbarer praktischer Bedeutung für die Versorgung“ fördern soll, resultiert die Frage, was eine praktische Umsetzung der Ergebnisse hier heißen kann? – Da sie ja, voraussetzungsgemäß, zunächst nicht der Einführung einer Innovation o.ä. gleichzusetzen sein wird. Vor dem Hintergrund der Aussage im Koalitionsvertrag der Regierungskoalition, insbesondere ein Augenmerk auf die Umsetzungsaspekte bei einer Weiter-führung des Innovationsfonds zu legen ist die Beantwortung dieser Frage von hohem Interesse.

Methode oder Hypothese: Es werden die abgeschlossenen Projekte des Innovationsfonds zur Versorgungsforschung eingeschlossen, die als kritische Analysen zur bestehenden Versorgung betrachtet werden können. Da dies kann auf verschiedene Weise operationalisiert werden kann (Fragestellung, Zielsetzung, Datenquellen u.a.) werden hierzu auch Untergruppen von Projekten gebildet (Qualitätsproblematik, Über- oder Fehlversorgung, Unterversorgung u.a.) und Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Es soll betrachtet werden, ob Ergebnisse erzielt wurden, die Versorgungsmängel und, wenn ja, welcher Art erkennen lassen. Hierzu werden die Bewertungen

1.
der Projektdurchführenden anhand publizierter Berichte,
2.
Die Beschlüsse des Innovationsausschusses bei G-BA.
3.
Reaktionen von Adressaten von ggf. formulierten Umsetzungsempfehlungen analysiert.

Es werden ausschließlich öffentlich verfügbare Quellen genutzt.

Diskussion: Die Arbeiten wurden begonnen, sind aber unabgeschlossen. Zwischenzeitliche, neuere Projektpublikationen und Entwicklungen sind ggf. zu bedenken. Vor dem Hintergrund bisheriger Erfahrungen mit Versorgungsforschung ist die unmittelbare praktische Versorgungsverbesserung aufgrund einzelner Projektergebnisse ein zwar normativ richtiges, aber sicherlich auch sehr anspruchsvolles Ziel.

Praktische Implikationen: Insofern Projekte identifiziert werden, die klare, versorgungskritische Ergebnisse und entsprechenden Verbesserungsbedarf signalisieren, so kann auch die Frage nach der Passung von Förderinstrumenten und -kriterien einerseits, Erwartungen und Umsetzungsmöglichkeiten andererseits gestellt werden.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die Passung von „Angebot“ und „Bedarf“ an Versorgungserkenntnissen ist immer wieder zu prüfen.


Literatur

1.
Storz-Pfennig P. Die neue Rolle der Versorgungsforschung. Kritische Analyse diesseits und jenseits des „Innovationsparadigmas“. Gesundheits- und Sozialpolitik. 2017;71(2):39-44.