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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Implementation einer Bewegungsintervention für Menschen mit psychischen Erkrankungen (ImPuls)

Meeting Abstract

  • David Victor Fiedler - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Stephanie Rosenstiel - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Johanna-Marie Zeibig - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Britta Seiffer - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Stefan Peters - Deutscher Verband für Gesundheitssport & Sporttherapie e.V., Hürth, Deutschland
  • Lena Zwanzleitner - Techniker Krankenkasse, Hamburg, Deutschland
  • Annalena Flagmeier - AOK Baden-Württemberg, Deutschland
  • Ander Ramos-Murguialday - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Leonie Sundmacher - Technische Universität München, München, Deutschland
  • Eva Herzog - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • Thomas Ehring - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • Gorden Sudeck - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Sebastian Wolf - Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf335

doi: 10.3205/22dkvf335, urn:nbn:de:0183-22dkvf3354

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Fiedler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Sportliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf die Symptomatik von Menschen mit psychischen Erkrankungen [1]. Die Bewegungsintervention ImPuls soll sie darin unterstützen, ihre Symptomatik zu verbessern und sportliche Aktivität nachhaltig in ihren Lebensalltag zu integrieren. Die Wirksamkeitsevaluation dieses Innovationsfonds-Projekts wird durch eine umfassende Prozessevaluation begleitet, welche förderliche und hinderliche Faktoren für die Implementation des ImPuls-Programms in den ambulanten Versorgungskontext für Menschen mit psychischen Erkrankungen identifizieren soll.

Fragestellung und Zielsetzung: Auf welche Weise und unter welchen Bedingungen erzielt das ImPuls-Programm seine Wirkung im ambulanten Versorgungskontext und welche Aspekte sind im Hinblick auf eine Implementation von ImPuls in das Versorgungsystem zu beachten? Ziel des Beitrags ist es, Konzept, Methodik und Ablauf der Prozessevaluation darzustellen.

Methode: Die Prozessevaluation basiert auf dem MRC-Framework [2]. Im Bereich der Implementation sollen die Umsetzbarkeit des ImPuls-Programms in der Versorgungspraxis der 10 teilnehmenden Zentren sowie die tatsächliche Umsetzung (z.B. Manualtreue anhand von Videoratings) analysiert werden. Untersuchungen im Bereich der Mechanisms of Impact sollen einen Einblick in die Wirkweisen des Programms sowie die Perspektive der Patient*innen auf das Programm ermöglichen. Darüber hinaus sollen Kontextfaktoren identifiziert werden, welche förderlich bzw. hinderlich für die Implementation und die Wirkungen des Programms sein können. Dafür werden Online-Befragungen mit Patient*innen, Sport- und Bewegungstherapeut*innen und Zentrumsverantwortlichen durchgeführt und durch qualitative Interviews mit den beiden letztgenannten Akteuren ergänzt.

Diskussion: Die verwendete Methodenvielfalt ermöglicht eine adäquate Analyse der Versorgungsprozesse und ihrer personalen und kontextuellen Bedingungen mit dem Ziel, vertieftes Wissen über die Wirkweise von ImPuls zu generieren und Erkenntnisse hinsichtlich der Implementation von Bewegungsinterventionen für das gesundheitliche Versorgungssystem für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu gewinnen.

Reflexion: Aktivitäten innerhalb der Prozessevaluation können dazu beitragen, den Austausch zwischen Forschungsgruppe sowie beteiligten Akteuren und Stakeholdern zu intensivieren und für Erkenntnisse der Implementationsforschung fruchtbar zu machen. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, gleichzeitig den Aufwand für die Partizipation am Forschungsprozess möglichst gering zu halten.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF19022


Literatur

1.
Ashdown-Franks G, Firth J, Carney R, Carvalho AF, Hallgren M, Koyanagi A, Rosenbaum S, Schuch FB, Smith L, Solmi M, Vancampfort D, Stubbs B. Exercise as Medicine for Mental and Substance Use Disorders: A Meta-review of the Benefits for Neuropsychiatric and Cognitive Outcomes. Sports Med. 2020 Jan;50(1):151-70. DOI: 10.1007/s40279-019-01187-6 Externer Link
2.
Moore GF, Audrey S, Barker M, Bond L, Bonell C, Hardeman W, Moore L, O'Cathain A, Tinati T, Wight D, Baird J. Process evaluation of complex interventions: Medical Research Council guidance. BMJ. 2015 Mar;350:h1258. DOI: 10.1136/bmj.h1258 Externer Link