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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Literaturrecherche zur Frage welche physiotherapeutischen Anwendungen speziell bei Ankylosierenden Spondylitis empfohlen werden

Meeting Abstract

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  • Michael Dück - Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf307

doi: 10.3205/22dkvf307, urn:nbn:de:0183-22dkvf3073

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Dück.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zum Hintergrund dieses Forschungsprojektes ist zum einen eine betroffene Studentin, welche bei dem Projekt beteiligt war und ein ähnliches Projekt mit zu dem Thema Entscheidungsunterstützung bei Brustkrebs.

Fragestellung: Ziel dieser Literaturrecherche war die Untersuchung der bestehenden Literatur zu Empfehlungen von physiotherapeutischen Anwendungen bei der Ankylosierenden Spondylitis (AS). Dabei sollte geprüft werden, welche Übungen von Behandlern empfohlen werden. Diese sollen als Grundlage für eine App für die Entscheidungsunterstützung bei AS-Patient*innen dienen.

Methode: Von der S3-Leitlinie Axiale Spondyloarthritis werden Aktivitäten nur vage beschrieben, daher soll die Literaturrecherche Übungen oder speziellen Therapien aufzeigen. Ausgehend von der Prämisse eines Entscheidungsunterstützendes Systems auf Basis von den medizinischen Leitlinien, wurden zunächst drei möglich Leitfragen erarbeitet: „Welche physiotherapeutischen Anwendungen werden bei Morbus Bechterew(AS) empfohlen?“. Die zur Recherche bestimmten Fachdatenbanken waren PubMed, IEEE Xplore und Springer Medical. Der Suchstring sah wie folgt aus: (Ankylosing Spondylitis OR Bechterew’s Disease) AND (physiotherapeutic therapy OR movement therapy OR physiotherapeutic treatment) AND (recommendations OR decision support OR treatment guidelines)

Ergebnisse: Die meisten Artikel behandelten zwar den Einsatz von physiotherapeutischen Maßnahmen und deren positiver Wirkung auf den Krankheitsverlauf, aber leider nicht welche Übung bzw. Anwendung wann eingesetzt werden. Es werden in machen Artikeln andere Trainingsformen und neue physiotherapeutische Maßnahmen, wie Hydrotherapie (Elyan & Khan, 2008), Mobilisierung der Wirbelsäule (Gur Kabul, et. al, 2021), Atemübungen (Regnaux, et al., 2019), Yoga, Pilates (Giannotti, et. al, 2014) und Schwimmen (Passalent, et. al, 2010), erwähnt. Ein grundsätzliches Problem bei der physiotherapeutischen Behandlung von Patient*innen mit AS ist die geringe Compliance der Betroffenen mit geringen bis mäßigen Beschwerden. So sind Patient*innen mit einer schwereren Symptomatik geneigter physiotherapeutische Maßnahmen durchzuführen. Hierin, und in der Zuordnung der Betroffen zur Behandlungs- bzw. Kontrollgruppe nach der tatsächlichen Trainingshäufigkeit besteht nach unserer Ansicht eine der möglichen Fehlerquellen, die es verhindert hat, den möglicherweise vorhandenen positiven Einfluss des physiotherapeutischen Programms auf den Erkrankungsverlauf nachzuweisen. Aus den Ergebnissen dieser Literaturrecherche ist ein Mock-up einer möglichen App für AS-Patient*innen entstanden. Diese soll den Nutzer*innen mögliche Übungen empfehlen und deren Nutzen erläutern, sprich welche Muskelgruppen angeregt werden.

Diskussion: Die erwarteten Ergebnisse der Literaturrecherche waren ein wenig zu hoch gegriffen, da AS individuell behandelt werden muss.

Praktische Implikationen: Umgesetzt wurde ein Mock-Up einer App, die darstellen soll wie man therapeutischen Entscheidungsfindung und bei der Übungsauswahl unterstützen könnte.

Appell für die Praxis in einem Satz: Versuchen Patient*innen an möglichst überall und auch digital zu erreichen.