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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

REHAvolution: Akzeptanz und zukünftige Ausgestaltung medizinischer Rehabilitation und Reha-Nachsorge unter Berücksichtigung digital unterstützter Angebote

Meeting Abstract

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  • Susanne Stampa - Universität Siegen, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Professur für Digital Public Health, Siegen, Deutschland
  • Christine Thienel - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 3: Epidemiologie & International Public Health, Bielefeld, Deutschland
  • Oliver Razum - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 3: Epidemiologie & International Public Health, Bielefeld, Deutschland
  • Christoph Dockweiler - Universität Siegen, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Professur für Digital Public Health, Siegen, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf305

doi: 10.3205/22dkvf305, urn:nbn:de:0183-22dkvf3054

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Stampa et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Pandemisch bedingte Einschränkungen stellen auch Rehabilitationseinrichtungen vor große Herausforderungen und führten zu einer Weiterentwicklung digital unterstützter Rehabilitationsangebote. Diese bieten die Möglichkeit einer zeit- und ortsunabhängigen Therapie und ermöglichen zudem die Einbindung des häuslichen Umfeldes. Die Wirksamkeit der Telerehabilitation gilt für einige Indikationsbereiche (z.B. Psychosomatik) als belegt. Der Implementationsprozess wurde bisher kaum untersucht. Für die Überführung in die Regelversorgung müssen jedoch organisatorische, strukturelle und personelle Rahmenbedingungen bekannt und notwendige Änderungsprozesse identifiziert sein.

Fragestellung und Zielsetzung: Bundesweite Bestandsaufnahme der Angebote im Bereich Telerehabilitation sowie die Identifizierung von Barrieren und förderlichen Faktoren während des Implementierungsprozesses. Dies erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der Akzeptanz dieser Angebote durch die Rehabilitand*innen. Auf Basis der erhobenen Daten wird ein Leitfaden erarbeitet, der den Leistungserbringenden als Handreichung für die Implementation digital unterstützter Angebote zur Verfügung gestellt wird.

Methode oder Hypothese: Das Projekt folgt einem Mixed-Methods-Verfahren. Mittels zweier quantitativer Erhebungen und darauffolgender, problemzentrierter Interviews werden die Implementationsbedingungen digital unterstützter Rehabilitationsangebote beleuchtet. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird eine multiperspektivische Zukunftswerkstatt durchgeführt, an der Vertreter*innen der am Rehabilitationsprozess beteiligten Akteure teilnehmen und die Forschungserkenntnisse hinsichtlich ihrer praktischen Implikationen diskutieren. Die Ergebnisse münden in einen Leitfaden, der den Leistungserbringenden als Handreichung für die Einführung digital unterstützter Rehabilitationsangebote dient.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse liegen zum Kongress vor.

Diskussion: Neben den Vorteilen, die digital unterstützte Angebote in gesellschaftlichen Ausnahmesituationen bieten, kann Telerehabilitation dazu beitragen, weitere Versorgungslücken zu schließen und so z.B. Versorgungsengpässe in strukturschwachen Regionen reduzieren. Die Option, Therapien im häuslichen Umfeld durchzuführen, ermöglicht auch immobilen bzw. multimorbiden Patient*innen die entsprechende Teilhabe. Hierfür müssen jedoch Voraussetzungen in den Einrichtungen geschaffen werden. Das Projekt generiert erstmalig einen bundesweiten Überblick über digital unterstützte Angebote in der Rehabilitation und untersucht die Rahmenbedingungen der Implementierung. Dabei berücksichtigt es die Nutzer*innenperspektive und zeigt Lösungswege auf.

Praktische Implikationen: Der praxisnahe Leitfaden unterstützt die Leistungserbringenden dabei, Angebote der Telerehabilitation akzeptanzorientiert, diversitätssensibel und zielgruppenadäquat weiterzuentwickeln.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Für die Integration neuer (digitaler) Angebote in den Versorgungsalltag ist ein nutzer*innenorientiertes Vorgehen unabdingbar.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); 8011 - 106 - 31/31.139