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Inwiefern erklären ärztliche Empathie und impfbezogene Gesundheitskompetenz die Impfintention bei älteren Patient*innen?
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Veröffentlicht: | 30. September 2022 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Mit zunehmendem Alter verliert das Immunsystem an Leistungskraft, die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt. Schwere Verläufe oder lebensbedrohliche Komplikationen treten häufiger auf. Die derzeitige Inanspruchnahme der gemäß STIKO für die Altersgruppe ab 60 Jahren empfohlenen Impfungen wie Influenza oder Pneumokokken ist nicht zufriedenstellend. Individuelle Impfentscheidungen hängen von zahlreichen Faktoren ab. Es ist wichtig, diese zu identifizieren und ihren Einfluss zu untersuchen, um die Impfinanspruchnahme langfristig und evidenzbasiert verbessern zu können. Die impfbezogene Gesundheitskompetenz der Patient*innen sowie die ärztliche Empathie im Impfgespräch könnten die Impfintention beeinflussen. Diese Zusammenhänge sind bei Patient*innen ab 60 Jahren bislang kaum untersucht.
Fragestellung: Bestehen Zusammenhänge zwischen der Einschätzung der ärztlichen Empathie, der impfbezogenen Gesundheitskompetenz und der Impfintention von Patient*innen ab 60 Jahren in hausärztlichen Praxen?
Methode: Im Rahmen einer anonymen querschnittlichen Befragung im Rahmen eines durch den Innovationsfonds des G-BA geförderten Projektes ALIVE („Altersspezifische Impfinanspruchnahme verbessern“) werden Daten von n=1250 Patient*innen ab 60 Jahren im April 2022 in n=50 zufällig ausgewählten, am Projekt teilnehmenden hausärztlichen Praxen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erhoben. Die ärztliche Empathie wird mit der Consultation and Relational Empathy Scale (CARE) und die impfbezogene Gesundheitskompetenz mit der Subskala des Health Literacy Population Survey Project 2019–2021 (HLS19) erhoben. Die Impfintention wird mit selbstentwickelten Items, angelehnt an Betsch et al. [1], erhoben. Die Auswertung erfolgt mithilfe einer multivariaten Regression.
Ergebnisse: Die Ergebnisse liegen im Juni 2022 vor.
Praktische Implikationen: Sollten die vermuteten Zusammenhänge bestätigt werden können, liefert die Studie Anhaltspunkte dafür, dass Empathie als Kommunikationsstrategie sowie eine gesundheitskompetenzförderliche Kommunikation mit älteren Patient*innen in hausärztlichen Praxen zur verbesserten Impfinanspruchnahme beitragen kann. Die Erkenntnisse könnten die Entwicklung passgenauerer Interventionen in diesem Bereich voranbringen.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Da Impfentscheidungen von zahlreichen Faktoren abhängen, sollten diese weitergehend empirisch identifiziert werden, um die Theorieentwicklung und in der Folge die Interventionsentwicklung im Bereich der Impfmotivation und Impfinanspruchnahme voranzubringen.
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF20003