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Die Rolle Sozialer Arbeit im interprofessionellen Rehabilitationsteam
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Veröffentlicht: | 30. September 2022 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) stellt die wesentliche Grundlage für Rehabilitation dar und ist durch ihre bio-psycho-soziale Ausrichtung gekennzeichnet. Letzteres wird u.a. durch ein interprofessionelles Reha-Team berücksichtigt. Sozialarbeiter*innen sind ein wichtiger Teil dieses Teams in der medizinischen Rehabilitation [1].
Fragestellung und Zielsetzung: Das von der GfR NRW e.V. geförderte Projekt SWIMMER (Sozialarbeiterische Wirkmechanismen in der medizinischen Rehabilitation) geht u.a. der Frage nach, welche Rolle Soziale Arbeit im interprofessionellen Reha-Team hat.
Methode oder Hypothese: Das Projekt hat ein qualitativ, fallvergleichendes Studiendesign. In zwei Erhebungsphasen wurden in insgesamt 10 Rehabilitationseinrichtungen Daten erhoben. Dabei erfolgte in der ersten Phase eine Orientierung am maximum-variation Sampling und in der zweiten Phase am theoretischen Sampling. In den Einrichtungen wurden Leitfadeninterviews mit Sozialarbeiter*innen (n=29) und Leitungspersonen (n=13) sowie teilnehmende Beobachtungen (u.a. von Teamsitzungen) durchgeführt. Zusätzlich wurden Beratungsgespräche (n=14) aufgezeichnet. Die Datenauswertung fand in Anlehnung an die Grounded Theory [2] statt.
Ergebnisse: Die Interaktion zwischen der Sozialen Arbeit und anderen Professionen des Reha-Teams findet vordergründig in interprofessionellen Teamsitzungen statt. Sozialarbeiter*innen können im Team verschiedene Rollen einnehmen, die zwischen den Einrichtungen variieren und vom Selbstverständnis der Sozialarbeitenden und ihrer Stellung im Team abhängen. So können diese Therapievorbereiter*innen seien, in dem sie praktische Probleme der Rehabilitand*innen, wie die Klärung der finanziellen Situation, lösen. Weitere mögliche Rollen sind die der Sozialrechtsexpert*innen, der Vertreter*innen der Interessen der Rehabilitand*innen und/oder der Vermittler*innen zwischen diesen und der Sozialmedizin.
Diskussion: SWIMMER befasst sich erstmals mit der Rolle der Sozialen Arbeit im Reha-Team. Eine aktive Beteiligung in Teamsitzungen und das Wissen des Reha-Teams über die Rolle und Kompetenzen der Sozialen Arbeit deuten sich als bedeutsam für die interprofessionelle Zusammenarbeit und damit auch für den Reha-Erfolg an.
Praktische Implikationen: Regelmäßige interprofessionelle Teamsitzungen, die über einen bilateralen Austausch hinausgehen, sollten Bestandteil des Reha-Prozesses sein.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Um ein gegenseitiges Verständnis der einzelnen Professionen von den Rollen und Kompetenzen im Reha-Team zu stärken, sollte dieses gegenseitige Verständnis bereits in den Ausbildungscurricula der Professionen verankert werden.
Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); 19001 / 623-25
Literatur
- 1.
- Knoop T, Dettmers S, Meyer T. Soziale Arbeit in der medizinischen Rehabilitation – Eine Literaturübersicht über den aktuellen Stand der Forschung [Social Work in Medical Rehabilitation - A Review of Current Research]. Rehabilitation (Stuttg). 2019 Apr;58(2):89-95. DOI: 10.1055/a-0618-0921
- 2.
- Strauss AL, Corbin JM. Basics of qualitative research: Grounded theory procedures and techniques. 1. printing. Newbury Park, Calif.: Sage; 1990.