gms | German Medical Science

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Prozessevaluation einer Studie zum intensivierten Monitoring mit Patient-Reported Outcomes bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs

Meeting Abstract

  • Clara Breidenbach - Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Christoph Kowalski - Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Adam David Dordevic - Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • Anna Maria Hage - Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • Maria Margarete Karsten - Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf113

doi: 10.3205/22dkvf113, urn:nbn:de:0183-22dkvf1136

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Breidenbach et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs stellt in medizinischer, psychosozialer und wirtschaftlicher Hinsicht eine Herausforderung für das gesamte klinische Team dar. Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass eine verstärkte Überwachung mit Patient-Reported Outcomes (PROs) die Lebensqualität und das Überleben von Patientinnen mit metastasiertem Krebserkrankungen verbessern kann. Das Ziel der randomisierten multizentrischen PRO B-Studie (01NVF19013) ist es, zu untersuchen, ob diese positiven Effekte auch für metastasierte Brustkrebspatientinnen im deutschen Gesundheitssystem reproduzierbar sind. Im Falle positiver Ergebnisse soll das PRO Monitoring in die Routineversorgung überführt werden.

Fragestellung und Zielsetzung: Aus diesem Grund ist eine integrierte Prozessevaluation während der Interventionsphase der Studie geplant. Diese soll beantworten, inwieweit die Intervention im klinischen Alltag umsetzbar ist und ob die Implementierung vom Zentrum („Kontext“) abhängig ist.

Methode oder Hypothese: Während der Interventionsphase der Studie (Mai 2021–Mai 2023) werden semi-strukturierte Interviews mit Personal aus den Studienzentren (Ärtz*innen, Pfleger*innen, Study Nurses) durchgeführt, das bei der Studiendurchführung involviert ist. Die Interviews sollen explorieren, inwieweit die Intervention und PROs in den Studienzentren akzeptiert und bewertet werden, inwieweit die Abläufe und Studientools anwendbar und umsetzbar sind, sowie welche Optimierungen durchgeführt werden sollten. Interviewteilnehmer*innen werden sowohl aus leistungsstärkeren (auf die Studienrekrutierung bezogen) als auch weniger leistungsstarken Studienzentren zu verschiedenen Zeitpunkten rekrutiert. Der Interviewleitfaden wird sich an der „Normalisation Process Theory“ orientieren.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse liegen bis zum Kongress vor.

Diskussion: Die in die PRO B-Studie eingebettete Prozessevaluation kann dazu beitragen, die Durchführbarkeit, Akzeptanz und Qualität der Intervention zu beurteilen und damit Erkenntnisse für eine mögliche spätere Überführung in die Routine zu gewinnen. Darüber hinaus kann die Prozessevaluation die Wirkmechanismen der Intervention und den Einfluss des Kontexts auf die Ergebnisse der Interventionsstudie zu identifizieren.

Praktische Implikationen: Die Prozessevaluation wird Empfehlungen für die Implementierung eines intensivierten PRO Monitorings in zertifizierten Brustkrebszentren in Deutschland geben.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Um Innovationen erfolgreich zu implementieren, ist es unabdingbar Prozessevaluationen neuartiger Interventionen durchzuführen, um die komplexen Kontexte und unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedenster Stakeholder zu verstehen.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF19013