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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Implementierung von und Einstellungen zur kognitiven Stimulation von Menschen mit Demenz in stationären Altenpflegeeinrichtungen (KonSiSt24) – eine Querschnittsstudie

Meeting Abstract

  • Julie Guicheteau - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland
  • Sascha Köpke - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland
  • Ümran Sema Seven - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie/Neuropsychologie und Gender Studies & Centrum für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI), Köln, Deutschland
  • Ann-Kristin Folkerts - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie/Neuropsychologie und Gender Studies & Centrum für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI), Köln, Deutschland
  • Elke Kalbe - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie/Neuropsychologie und Gender Studies & Centrum für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI), Köln, Deutschland
  • Martin Dichter - Medizinische Fakultät – Universität zu Köln und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf060

doi: 10.3205/22dkvf060, urn:nbn:de:0183-22dkvf0603

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Guicheteau et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Kognitive Stimulation verbessert nachweislich die kognitiven und nicht-kognitiven Funktionen, (z.B. Kommunikationsfunktionen und die Lebensqualität) von Menschen mit Demenz. Das Projekt KonSiSt24 zielt darauf ab eine komplexe Intervention zur Anwendung von alltagsbegleitender kognitiver Stimulation in der täglichen Pflege in stationären Altenpflegeeinrichtungen zu entwickeln und zu erproben. Im Rahmen der Interventionsentwicklung wurde ein Survey zur Implementierung von sowie zu Einstellungen zu Maßnahmen der kognitiven Stimulation durchgeführt.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel des Surveys war es, die derzeit in der stationären Altenpflege eingesetzten Maßnahmen zur kognitiven Stimulation, die fördernden und hemmenden Faktoren für den Einsatz dieser Maßnahmen, sowie die Einstellungen der Einrichtungsleitungen zu beschreiben.

Methode oder Hypothese: Die Datenerhebung der Querschnittsstudie erfolgte von Juni bis Dezember 2021. Befragt wurde jeweils die Einrichtungs- oder Pflegedienstleitung von randomisiert ausgewählten stationären Altenpflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Je nach Wunsch der Studienteilnehmer:innen erfolgte die Befragung mittels literaturbasiertem Online- oder Paper-Pencil-Fragebogen.

Ergebnisse: Es wurden 106 Altenpflegeeinrichtungen rekrutiert, von denen 64 Einrichtungen durch ihre Leitungen an der Befragung teilgenommen haben. Bewegungs- und Entspannungsübungen (98,4%), kognitives Training (98,3%) und Reminiszenz Therapie (95%) sind die Maßnahmen, die am meisten in den Einrichtungen Anwendung finden. Die große Mehrheit der Einrichtungsleitungen (87,3%) unterstützen die Aussage, dass kognitive Stimulation die kognitiven Funktionen und Lebensqualität von Menschen mit Demenz erhalten kann. Daneben spricht sich die Mehrheit der Teilnehmer:innen für eine Übernahme von Maßnahmen zur kognitiven Stimulation durch das Pflegepersonal aus. Gleichzeitig gibt es einen Bedarf an Schulungen: nur 45,2% bieten regelmäßig Fortbildungen zur Umsetzung von kognitiver Stimulation an.

Diskussion: Die Einrichtungsleitungen zeigten sich sehr offen für die Implementierung von Maßnahmen zur kognitiven Stimulation. Auch unterstreichen sie die Notwendigkeit von Zielgruppen-gerechten Schulungen für die Pflegepersonen als wichtige Grundlage für die Umsetzung einer kognitiven Stimulation.

Praktische Implikationen: Die vorliegenden Ergebnisse liefern wichtige Ergebnisse zur Entwicklung einer neuen komplexen Intervention zur Umsetzung von alltagsbegleitender kognitiver Stimulation in der täglichen Pflege.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die Exploration der bestehenden Versorgungspraxis ist eine wichtige Basis zur Entwicklung komplexer Interventionen basierend auf dem MRC Framework.

Förderung: Sonstige Förderung; Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V