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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Aus den Daten des Krebsregisters in den klinischen Alltag – wie kann Vernetzung gelingen?

Meeting Abstract

  • Susanne Steinmann - Klinisches Krebsregister Niedersachsen, Hannover, Deutschland
  • Mike Klora - Klinisches Krebsregister Niedersachsen, Hannover, Deutschland
  • Katja Kleine-Budde - Klinisches Krebsregister Niedersachsen, Hannover, Deutschland
  • Marleen Peters - Klinisches Krebsregister Niedersachsen, Hannover, Deutschland
  • Tonia Brand - Klinisches Krebsregister Niedersachsen, Hannover, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf036

doi: 10.3205/22dkvf036, urn:nbn:de:0183-22dkvf0361

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Steinmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Auftrag des Klinischen Krebsregisters Niedersachsen (KKN) ist die Sammlung und Zusammenführung der Diagnose- und Behandlungsdaten krebskranker Menschen. Mit der Rückmeldung der aggregierten Daten an die Leistungserbringenden soll ein Beitrag zur Verbesserung der onkologischen Versorgung geleistet werden. Teil des Rückmeldungsprozesses ist die Durchführung von Qualitätskonferenzen, bei denen die Auswertungsergebnisse zu den im KKN vorliegenden Daten vorgestellt und diskutiert werden.

Fragestellung und Zielsetzung:

Der Beitrag zeigt die Herausforderungen auf, die sich bei der Durchführung der Qualitätskonferenzen und Rückmeldung der Daten des KKN ergeben. Im Zentrum stehen die Fragen:

  • Wie erreichen die Auswertungsergebnisse die Ärztinnen und Ärzte?
  • Wie kann eine Einbindung in die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte erfolgen, so dass ein gemeinsames Nutzenverständnis der Daten des KKN entsteht?
  • Ist die Datengrundlage des KKN ausreichend, um Fragestellungen des klinischen Alltags oder der Weiterentwicklung von Versorgung(-standards) (Leitlinien) zu beantworten?

Ergebnisse: Bei den ersten Qualitätskonferenzen wurden ausschließlich Daten des Registers präsentiert. Es gestaltete sich zunächst schwierig, die Leistungserbringenden mit diesem Veranstaltungsformat zu erreichen. Daher wurde auf Anregung von Klinikern die neue Veranstaltungsreihe „Onkologische Versorgungsrealität Niedersachsen“ als Gemeinschaftsprojekt des KKN, des Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) sowie kooperierender Onkologischer Zentren des Landes ins Leben gerufen. Zentrale Aspekte der Veranstaltungen sind die Präsentation wissenschaftlicher Erkenntnisse, Aktuelles zur Studienlage und zu den S3-Leitlinien, die Diskussion von Ergebnissen der versorgungsnahen KKN-Daten und das Qualitätsmanagement in der Patientenversorgung im Rahmen der Qualitätsoffensive Niedersaschen.

Fragestellungen aus der Versorgungsrealität werden vorab aufgegriffen und gezielt ausgewertet, zudem können Fallbeispiele aus dem praktischen Alltag der Teilnehmenden in der Konferenz diskutiert werden.

Diskussion: Das Feedback zur ersten Veranstaltung der Veranstaltungsreihe war insgesamt positiv. Als Herausforderungen wurden auch Limitationen der KKN-Daten diskutiert. Zum einen können diese durch das Meldungsverhalten und zum anderen durch eine Erweiterung des Datensatzes und der gesetzlichen Meldepflicht adressiert werden.

Bis zum DKVF werden drei weitere Veranstaltungen in der neuen Reihe stattgefunden haben, aus dessen Erfahrungen berichtet werden wird.

Praktische Implikationen: Datenqualität und Weiterentwicklungen des Datensatzes werden in Zukunft höheres Nutzungspotenzial der Auswertungsergebnisse im klinischen Alltag bieten. Dies gelingt insbesondere durch die Kombination mit Fragen aus der Versorgungsrealität.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: “Binden Sie die Zielgruppe ihrer Auswertungsergebnisse frühzeitig in Ihre Arbeit ein.”