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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Nutzung mobiler Endgeräte im Klinikalltag – ein Scoping Review

Meeting Abstract

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  • Judith Kraushaar - Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Sabine Bohnet-Joschko - Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf003

doi: 10.3205/22dkvf003, urn:nbn:de:0183-22dkvf0036

Veröffentlicht: 30. September 2022

© 2022 Kraushaar et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Mobile Endgeräte und entsprechende digitale Anwendungen (Apps) bieten ein hohes Potenzial zur Unterstützung und Verbesserung der täglichen Arbeit von Klinikärztinnen und -ärzten. Andererseits geht die Nutzung mobiler Endgeräte mit potenziellen Risiken für die Patienten- und Informationssicherheit sowie den Datenschutz einher. Für das Krankenhausmanagement ist es daher von hoher Bedeutung, die relevanten Einsatzzwecke mobiler Endgeräte zu kennen und in geeigneten Maßnahmen zur Risikominimierung zu berücksichtigen.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel des Scoping Reviews ist es, den aktuellen Forschungsstand zur Prävalenz, zu Einsatzzwecken und Trends der Smartphone- und Tablet-Nutzung bei Ärztinnen und Ärzten in der klinischen Praxis zu präsentieren.

Methode oder Hypothese: Im April 2021 wurde eine systematische Literaturrecherche in fünf elektronischen Datenbanken (PubMed, Scopus, APA PsycInfo, Web of Science, Business Source Ultimate) durchgeführt. Es wurden quantitative Studien in deutscher und englischer Sprache einbezogen, die seit 2012 veröffentlicht und nach definierten Ein- und Ausschlusskriterien bewertet wurden. Die extrahierten Daten wurden systematisch analysiert und in Boxplots visualisiert.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 41 Studien in die Analyse aufgenommen werden. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Verbreitung von Smartphones und Apps im Klinikalltag, insbesondere bei jungen Ärztinnen und Ärzten. Aktuelle Einsatzzwecke lassen sich in folgende Kategorien einteilen: Kommunikation; Organisation; Dokumentation & Monitoring; Diagnostische & therapeutische Entscheidungsunterstützung; Edukation.

Diskussion: Der Einsatz von Smartphones und Apps ist bereits heutzutage ein wichtiger Bestandteil der digitalen Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten während ihrer klinischen Tätigkeit. Einige der Anwendungen, bspw. zur Entscheidungsunterstützung, beeinflussen direkt das klinische Handeln der Ärztinnen und Ärzte. Hieraus ergeben sich verschiedene Herausforderungen für das Klinikmanagement. Dieses muss die Patienten- und Informationssicherheit sowie den Datenschutz gewährleisten, ohne dabei den hohen Nutzen mobiler Endgeräte für die klinische Tätigkeit einzuschränken.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse des Scoping Reviews sollen insb. dem Klinikmanagement Hinweise darauf geben, wie mobile Endgeräte von Ärztinnen und Ärzten im Klinikalltag eingesetzt werden, um sie in ein modernes, umfängliches und sicheres Wissensmanagement einbetten zu können. Gleichzeitig sind Maßnahmen zur Gewährleistung der Informationssicherheit und des Datenschutzes, bspw. über eine Bring-your-own-Device-Richtlinie, erforderlich.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die Nutzung mobiler Endgeräte und entsprechender Apps sollte Bestandteil des klinischen Wissens-, Datenschutz- und Informationssicherheitsmanagements werden, um den digitalen Wandel im Krankenhaus kontrolliert voranzutreiben.