gms | German Medical Science

17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

10. - 12.10.2018, Berlin

Das Weiterbildungsregister in Hessen: Wer befindet sich wo in Weiterbildung? Ergebnisse und Trends nach fünf Erhebungsjahren

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Iris Bruchhäuser - Landesärztekammer Hessen, Stabsstelle Qualitätssicherung, Frankfurt am Main
  • Annette Seelig - Landesärztekammer Hessen, Zentrales Mitgliederdatenmanagement, Frankfurt am Main
  • Nina Walter - Landesärztekammer Hessen, Stabsstelle Qualitätssicherung, Frankfurt am Main

17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 10.-12.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dkvf364

doi: 10.3205/18dkvf364, urn:nbn:de:0183-18dkvf3641

Veröffentlicht: 12. Oktober 2018

© 2018 Bruchhäuser et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Wie viele Ärzte befinden sich in Hessen in einer Weiterbildung? In welchen Fachgebieten sind die angehenden Ärzte tätig? Um diese und weitere offene Fragen zum fachärztlichen Nachwuchs zu beantworten, wird in Hessen seit 2013 ein Weiterbildungsregister gepflegt, das die Ärzte in Weiterbildung über die Abfrage aller Weiterbildungsbefugten erfasst und einmal jährlich aktualisiert wird.

Fragestellung: Welche Trends können nach fünf Erhebungsjahren hinsichtlich der gemeldeten Ärzte in Weiterbildung in Hessen beobachtet werden?

Methode: Im Oktober 2017 wurden im Rahmen einer Stichtagserhebung 4.143 Befugte einer Gebietsbezeichnung schriftlich gebeten, alle Ärzte in Weiterbildung zu melden, die am 1. Oktober 2017 in ihrer Weiterbildungsstätte tätig waren. Sollten keine Ärzte in Weiterbildung beschäftigt worden sein, wurden die Befugten aufgefordert, dies ebenfalls anzuzeigen. Für die Meldung wurden folgende Informationen benötigt: Einheitliche Fortbildungsnummer der Ärzte in Weiterbildung, vertragliche Wochenarbeitszeit sowie die Angabe, ob sich ein Arzt in Weiterbildung in Mutterschutz oder Elternzeit befand. Ein Erinnerungsschreiben erfolgte nach sechs Wochen an alle Befugten, die noch keine Meldung durchgeführt hatten. Die Auswertung erfolgte deskriptiv mit der Statistiksoftware Sphinx Survey.

Ergebnisse: Es wurden N=6.248 Ärzte in Weiterbildung gemeldet, exklusive Ärzte, die sich in Mutterschutz oder Elternzeit befanden (n=420). Die Verteilung der Ärzte in Weiterbildung nach Fachgebieten zeigt, dass sich die Mehrheit der gemeldeten Ärzte wie in den letzten Jahren im Gebiet Innere Medizin (27,6%) befinden, gefolgt vom Gebiet Chirurgie (18,4%) sowie Anästhesiologie (9,7%). Hinsichtlich der Geschlechterverteilung gibt es den Trend, dass seit 2013 zwar mehrheitlich weibliche Ärztinnen gemeldet wurden, der Anteil an männlichen Ärzten allerdings stetig steigt. Grund für dieses Phänomen ist die anwachsende Zahl der männlichen ausländischen Ärzte in Weiterbildung (seit 2013 um 8%). Ferner ist insbesondere der prozentuale Anteil an Nicht-EU-Bürgern unter den Ärzten in Weiterbildung seit Erhebungsbeginn kontinuierlich um 14% gestiegen.

Diskussion: Die Registerdaten verdeutlichen, dass sich im Laufe der letzten fünf Jahre hinsichtlich der Fachgebiete kein großer Wandel vollzogen hat. Dagegen zeigen sich Trends hinsichtlich der Geschlechterverteilung sowie den Anteil an ausländischen Ärzten in Weiterbildung. Inwiefern diese Entwicklungen sich auch in den aktuellen Registerdaten 2017 widerspiegeln, wird auf dem Kongress diskutiert.

Praktische Implikationen: Nach fünf Jahren Weiterbildungsregister in Hessen kann man resümieren, dass sich die stichtagsbezogene Registerdatenerhebung als geeignete Methode erwiesen hat, um potentielle Trends der Weiterbildungssituation zu identifizieren. Durch die kontinuierliche Pflege eines Weiterbildungsregisters könnten die Entwicklungen des ärztlichen Nachwuchses genauer prognostiziert und Handlungsmaßnahmen abgeleitet werden.