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17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

10. - 12.10.2018, Berlin

CARE for CAYA: Ganzheitliches Präventionsprogramm für junge Patienten nach überstandener Krebserkrankung im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter (CAYAs)

Meeting Abstract

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  • Julia von Grundherr - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH), Hamburg

17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 10.-12.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dkvf246

doi: 10.3205/18dkvf246, urn:nbn:de:0183-18dkvf2469

Veröffentlicht: 12. Oktober 2018

© 2018 Grundherr.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei jungen Patienten, die eine Krebserkrankung im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter überstanden haben (CAYAs), treten häufig krankheits- oder therapiebedingte Langzeit- und Spätfolgen auf. Dazu gehören sowohl körperliche und psychische Beschwerden als auch soziale Probleme. Neben der medizinisch notwendigen Nachsorge, die auf eine Erkennung von Rezidiven fokussiert, bestehen spezielle Bedürfnisse dieser Patientengruppe.

Um darauf einzugehen und eine umfassende und individualisierte Nachsorge anbieten zu können, wurde das CARE for CAYA-Programm („Comprehensive Assessments and Related interventions to Enhance long-term outcome in Children, Adolescents and Young Adults“) entwickelt, das deutschlandweit in 14 regionalen CAYA-Zentren umgesetzt und über 3 Jahre durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert wird.

Fragestellung: Das CARE for CAYA-Programm ist ein ganzheitliches Präventionsprogramm und soll die Versorgung junger Krebsüberlebender verbessern. Im Rahmen des Programms wird evaluiert ob bedarfsadaptierte Interventionen in den Bereichen Sport und körperliche Aktivität, Ernährung und Psychoonkologie zu einer Verbesserung des Lebensstils und/oder der psychosozialen Situation führen.

Methode: Es werden Patienten im Alter zwischen 15 und 39 Jahren mit einer Krebsdiagnose im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter, die sich nach abgeschlossener Tumortherapie in der Nachsorge befinden, eingeschlossen. Einmal jährlich erfolgt die Erhebung der aktuellen medizinischen und psychosozialen Situation und des Lebensstils (Bedarfsanalyse), gefolgt von einer Basisversorgung (psychologische und Lebensstil-Beratung). Bedarfsadaptiert erfolgen in verschiedenen Modulen (Sport und körperliche Aktivität, Ernährung und Psychoonkologie) intensivierte Interventionen über 12 Monate. Die Effektivität dieser Interventionsmodule wird randomisiert gegen eine Basisversorgung geprüft.

Ergebnisse/Diskussion: Das CARE for CAYA-Programm wird mit der umfassenden Bedarfsanalyse und den konsekutiven bedarfsadaptierten Modulen wichtige Erkenntnisse über Bedürfnisse von jungen Krebsüberlebenden und deren Adressierung mittels gezielter Interventionen liefern.

Praktische Implikationen: Angesicht der steigenden Zahlen an jungen Krebsüberlebenden ist eine Fokussierung auf die Langzeitfolgen der vorangegangenen Tumortherapie notwendig. Langfristig sollen durch das CARE for CAYA-Programm Spättoxizitäten der Tumortherapie durch bedarfsadaptierte präventive Maßnahmen abgewendet, Folgeerkrankungen und psychosoziale Probleme reduziert und die Erwerbstätigkeit erhalten bzw. das Erlangen einer beruflichen Qualifikation ermöglicht bzw. wiederhergestellt werden. Um dies zu erreichen ist die flächendeckende Etablierung und enge Zusammenarbeit von multiprofessionellen CAYA-Teams unter Einbeziehung von Ärzten, Ernährungs- und Sportberatern sowie Psychoonkologen notwendig.

Hinweis zur Autorenschaft: J. von Grundherr, on behalf of the CARE for CAYA consortium

Einreichung im Rahmen der AG Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung