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17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

10. - 12.10.2018, Berlin

e-healthy ship – Erfassung und Optimierung der Ernährungs- und Gesundheitsversorgung auf Handelsschiffen

Meeting Abstract

  • Birgit-Christiane Zyriax - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Präventivmedizin und Ernährung, Hamburg
  • Dorothee Dengler - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Volker Harth - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Jan Heidrich - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentralbereich, Hamburg
  • Hans-Joachim Jensen - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Susanne Langer-Boehmer - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Stefanie Mache - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Psychische Gesundheit, Hamburg
  • Felix Neumann - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Marianna Theochari - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Britta Schulz - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Nicola Westerhoff - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg
  • Marcus Oldenburg - Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Schifffahrtsmedizin, Hamburg

17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 10.-12.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dkvf206

doi: 10.3205/18dkvf206, urn:nbn:de:0183-18dkvf2066

Veröffentlicht: 12. Oktober 2018

© 2018 Zyriax et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Voruntersuchungen an Bord weisen bei Berufstätigen in der Schifffahrt auf eine Fehlernährung an Bord, höhere Prävalenz des Rauchens, geringere sportliche Aktivität, vermehrten Stress und verkürzte Schlafdauer hin. Ein unzureichendes Speisenangebot, eine ungünstige Nahrungsauswahl und ein inadäquater Lebensstil scheinen mit einem höheren Körpergewicht, mit zentraler Adipositas sowie dem Auftreten von kardiovaskulären Risikofaktoren einherzugehen

Fragestellung: Im skizzierten Projekt sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden: Welche verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen tragen entscheidend zur Optimierung der Ernährungs- und Gesundheitsförderung an Bord bei? Wie lassen sich diese Maßnahmen unter Berücksichtigung kulturspezifischer Besonderheiten und moderner Informationstechnologien umsetzen?

Methodik: Im Rahmen eines e-healthy ship Projektes erfolgen im Zeitraum von Mai bis August 2018 Erhebungen zu Ernährung, Lebensstil, anthropometrischen Parametern (BIA) und klinischen Faktoren bei 80 Besatzungsmitgliedern und Köchen von 4 Containerschiffen. Angaben zur Ernährung werden mit Hilfe eines 24-h recalls erfasst und um Erhebungen zur Bordverpflegung, zur Mahlzeitenzubereitung und zu den kulturspezifischen Wünschen an das Speiseangebot ergänzt. Zusätzlich erfolgen Abfragen zu Ernährungskompetenzen, zum Wissen sowie zum Stellenwert einer gesundheitsförderlichen Ernährung an Bord. Basierend auf den Ergebnissen wird im nächsten Schritt ein Konzept für eine E-health gestützte Ernährungs- und Gesundheitsfortbildung entwickelt und in Form eines Moduls in eine elektronische Gesundheitsplattform integriert. Parallel wird eine Optimierung des Speisenangebots angestrebt. Die entwickelte Gesundheitsplattform wird auf 4 Schiffen in 2019 und 2020 über den Zeitraum von 10 Monaten eingesetzt und evaluiert.

Ergebnis: Ein zentrales Ziel des e-healthy ship Projektes ist die Erfassung und Optimierung des Ernährungs- und Gesundheitshaltens (Sport, Schlaf, Entspannung) an Bord, einschließlich verhältnispräventiver Ansätze unter Berücksichtigung kulturspezifischer Besonderheiten und moderner Informationstechnologien.

Diskussion: Die Erhebung von Ernährung, Bewegung, Rauchverhalten, Schlaf, Anthropometrie und klinischen Daten an Bord und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse werden zur Entwicklung einer Gesundheitsplattform beitragen, mit dem Ziel, der Anpassung und Optimierung von Maßnahmen zur langfristigen Ernährungs- und Gesundheitsförderung in der Schifffahrt.

Praktische Implikationen: Die Erfahrungen aus dem e-healthy ship Projekt werden zur Optimierung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen in der Schifffahrt beitragen und generieren darüber hinaus Ansatzpunkte für kulturspezifische Interventionen im betrieblichen Setting.