gms | German Medical Science

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Darstellung eines Behandlungspfades zu Kniegelenksendoprothese basierend auf Routinedaten

Meeting Abstract

  • Franziska Großschädl - Universität Graz, Graz
  • Nathalie T. Burkert - Universität Graz, Graz
  • Johanna Muckenhuber - Universität Graz, Graz
  • Willibald J. Stronegger - Universität Graz, Graz
  • Wolfgang Freidl - Universität Graz, Graz
  • Éva Rásky - Universität Graz, Graz
  • Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO1-2

doi: 10.3205/13dkvf324, urn:nbn:de:0183-13dkvf3249

Veröffentlicht: 6. November 2013

© 2013 Großschädl et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Routinedaten von Krankenversicherungsträgern und Gesundheitsanbietern eignen sich Einschätzungen zufolge gut, um das Leistungsgeschehen im Gesundheitssystem darzustellen. Ziel dieses Projektes war die Darstellung eines Behandlungspfades zu Knieendoprothetik basierend auf Routinedaten zu medizinischen Leistungen vor, zum Zeitpunkt und nach der Implantation einer Kniegelenksendoprothese.

Methodik: Es wurden pseudonymisierte Abrechnungsdaten für die Jahre 2006/2007 aller österreichischen Sozialversicherungsträger aus dem ambulanten Bereich und Leistungs- und Diagnosedaten aus dem stationären Bereich, stratifiziert nach Geschlecht, Alter, Bundesland und Versorgungsregion analysiert. Die Stichprobe umfasste 10.947 PatientInnen (62,2% weiblich; Durchschnittsalter: 70,6 Jahre, SD: 9,1), denen im Untersuchungszeitraum eine Kniegelenksendoprothese (Totalendoprothese/Teilendoprothese) implantiert wurde. Die Zuordnung zur Untersuchungspopulation erfolgte aufgrund medizinischer Einzelleistungen, die im Rahmen eines stationären Aufenthalts verrechnet wurden. Für den Behandlungspfad wurden fünf Phasen definiert (präoperative Phase/Vorgeschichte, stationärer Aufenthalt, Rehabilitation, Nachsorge, stationäre Wiederaufnahmen).

Ergebnisse: Präoperativ wurden ambulant am häufigsten intramuskuläre, intrakutane und subkutane Injektionen verrechnet. Stationäre Aufnahmen der PatientInnen vor der Operation erfolgten am öftesten wegen arthroskopischer Eingriffe. In Phase zwei, wurden Leistungen zum stationären Aufenthalt beschrieben. Die stationäre Rehabilitation konnte aufgrund der Datenlage nicht dargestellt werden. Die häufigste rehabilitative Maßnahme im ambulanten Bereich stellte die Niederfrequenztherapie dar. Die Nachsorge wurde durch medizinische Leistungen in der ambulanten, fachärztlichen Versorgung dargestellt. Details zu den stationären Wiederaufnahmen wurden in Phase fünf des Behandlungspfades dargestellt. Am häufigsten erfolgten stationäre Wiederaufnahmen in die Abteilung „Orthopädie und orthopädische Chirurgie“ mit der Hauptdiagnose Gonarthrose.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Großteils konnte der Ablauf in der Versorgung von Kniegelenksendoprothetik durch diese Studie sehr gut abgebildet werden. Jedoch war es nicht möglich die gesamte Versorgungskette durch Abrechnungsdaten detailliert darzustellen. Rehabilitationsbezogene Leistungen konnten aufgrund fehlender Daten nur eingeschränkt ausgewertet werden. Insgesamt muss in Österreich darauf hingearbeitet werden, die Datenqualität in Bezug auf die Variablen, Diagnosen und Leistungen zu verbessern. Erst danach kann über entsprechende Analysen mit validen Daten die Versorgungsqualität über den gesamten Behandlungspfad hinweg beurteilt werden.