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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker P. Neumann - Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau, Germany
  • J. Klewer - Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau, Germany
  • J. Kugler - TU Dresden Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften, Dresden, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO5-3-01-265

doi: 10.3205/13dkvf313, urn:nbn:de:0183-13dkvf3136

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Neumann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Pflegemarkt ist eine in Veränderung befindliche und ständig wachsende Dienstleistungsbranche [1; 3; 5]. So wie die Anforderungen an die Qualität der Leistungserbringung steigt, steigen auch die Anforderungen an alle in der Pflege beschäftigten Berufsgruppen [2; 4]. Auf Grund des vielfach beschriebenen Zeitdrucks und der damit einhergehenden empfundenen hohen Belastung verzeichnet die Pflegebranche eine höhere Personalfluktuation als andere Dienstleistungsbereiche. Erschwerend kommen die ausgeschöpften Personalressourcen am Arbeitsmarkt hinzu [1; 3].

Auf Grund dieser Ausgangssituation ist es notwendig das vorhandene Personal längerfristig an die Einrichtung zu binden und weiter zu entwickeln, um neben den ohnehin knappen Ressourcen nicht zusätzlich ökonomische Ressourcen für Personalgewinnung bzw. -Beschaffung zu binden. Um dieser Entwicklung entgegenwirken zu können, ist es notwendig auf die Fluktuation von Pflegepersonal Einflussnehmende Faktoren zu kennen und diese bei der Entwicklung des Personals aber auch der Einrichtung berücksichtigen zu können. Grundlegend dafür ist es allerdings, dass die Altersstruktur der in Pflegeeinrichtungen Beschäftigten erfasst.

Methodik: Im Rahmen der Studie sollen zum einen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen in Sachsen bzgl. der Personalsituation (insbesondere der Altersstruktur) aber auch hinsichtlich der Umsetzung konzeptioneller Rahmenbedingungen in Anbindung an Lage und Infrastruktur befragt werden. Zum anderen soll die von den Mitarbeitern empfundene Belastung & Beanspruchung erfasst werden. Basis für die Erhebung bilden alle seit 2006 zugelassenen Pflegeeinrichtungen in Sachsen, die auf Grundlage der 2009 in Kraft getretenen Qualitätsprüfrichtlinien in Verbindung mit den Transparenzvereinbarungen- im Jahr 2009/ 2010 erstmalig und im Jahr 2011 erneut begutachtet wurden. Darüber hinaus soll die aktuelle demografische Situation im Pflegebereich abgebildet werden, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der Pflegestatistik nicht erfasst wird.

Die mehrfach geschichtete Stichprobe bildet die Grundgesamtheit der eingeschlossenen 353 ambulanten und 241 stationären Pflegeeinrichtungen hinsichtlich der Trägerschaft und Größe der Einrichtung auf Grundlage der Verteilung nach Landkreis und kreisfreien Städte in Sachsen ab.

Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt liegen auswertbare Erhebungsbögen von 89 ambulanten und 60 vollstationären Pflegeeinrichtungen vor.

Es zeigte sich, dass zum bis zur aktuellen Pflegestatistik aus dem Jahr 2011 die Altersstruktur in den Pflegeeinrichtungen nicht erfasst wird. Gegenwärtig geben die Pflegeeinrichtungen an, dass in den beteiligten Pflegeeinrichtungen 19,8 % der Pflegekräfte insgesamt und 16,3 % der Pflegefachkräfte über 50 Jahre alt sind. Hinsichtlich der versorgten Pflegebedürftigen ergab die Befragung, dass die Fluktuation des Pflegepersonals sinkt, wenn die Anzahl der durchschnittlich versorgten Pflegebedürftigen über 46 Pflegebedürftigen für ambulante Pflegedienste und 64 (im Bundesdurchschnitt lt. Pflegestatistik 2011) Pflegebedürftigen für vollstationäre Pflegeeinrichtungen beträgt. Die Verfügbarkeit potentieller Arbeitgeber/ Pflegeeinrichtungen sowohl im bisherigen Betätigungsfeld, als auch generell aller verfügbaren Pflegeanbieter im Umkreis von 5 km, 10 km und 15 km nimmt auf die Fluktuationsquote keinen Einfluss. Im Ergebnis zeigt sich, dass die vorhandene Trägerschaft Einfluss auf die Personalfluktuation nimmt. Darüber hinaus zeigte sich. dass die Höhe der Personalfluktuation 2009 nachziehende Effekte auf das Jahr 2011 hat.

Diskussion/Schlussfolgerung: Darüber hinaus wird im Rahmen der Auswertung erwartet wird, dass mit Umsetzung der Qualitätsprüfrichtlinien und der Darstellung der erreichten Prüfnote sich in Abhängigkeit von der Prüfnote die Personalfluktuation verändert. Des Weiteren wird erwartet, dass die strukturelle Umsetzung der Rahmenbedingungen aber auch die Qualifikationsstruktur Einfluss auf die Pflegepersonalfluktuation nimmt. Die Auswertung der Daten erfolgt zum gegenwärtigen Zeitpunkt