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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Konservierende, chirurgische und Röntgenleistungen – Auswertung von Daten der BARMER GEK zur zahnärztlichen Versorgung (BARMER GEK Zahnreport 2013)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rugzan Hussein - ISEG, Hannover, Germany
  • presenting/speaker Eva Maria Bitzer - Public Health & Health Education, Freiburg, Germany
  • Thomas Schäfer - ISEG, Hannover, Germany
  • Andrea Hartmann - ISEG, Hannover, Germany
  • Friedrich Wilhelm Schwartz - ISEG, Hannover, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO5-2-03-314

doi: 10.3205/13dkvf304, urn:nbn:de:0183-13dkvf3043

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Hussein et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der einheitliche Bewertungsmaßstab (BEMA) für Zahnärzte Teil 1 beschreibt die konservierenden und chirurgischen sowie Röntgenleistungen. Bislang fehlte eine bevölkerungsbezogene Auswertung der zahnärztlichen Versorgung. Seit 2011 werden pseudonymisierte Routinedaten der BARMER GEK-Versicherten (für das Jahr 2009 Daten der ehemaligen GEK) zur zahnärztlichen Versorgung in Form eines Reports jährlich veröffentlicht.

Methodik: Im Zahnreport 2013 wurden Daten der o.g. Leistungskategorien des Jahres 2011 von 8,6 Millionen Versicherten der BARMER GEK (10,5% der deutschen Bevölkerung) ausgewertet. Die Ergebnisse sind geschlechts- und altersstandardisiert bezogen auf die deutsche Bevölkerung im Jahr 2011 dargestellt.

Ergebnisse: Ein Anteil von 69,6% der Versicherten hatte im Jahr 2011 mindestens einen Kontakt zum Zahnarzt (2010: 70,3%) und hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung beträgt dieser Anteil 56,9%. Im Durchschnitt hatte jeder Versicherte 2,15 Zahnarztkontakte (2010: 2,17 Kontakte). Die mittleren Kosten lagen bei 105,45 Euro pro Person (2010: 106,47 Euro). Die Inanspruchnahmerate konservierender und chirurgischer Leistungen variierte über die Quartale des Jahres 2011 zwischen 28% und 37%. Kleinkinder weisen eine deutlich höhere Inanspruchnahmerate im Jahr 2011 von 20% im Vergleich zum Jahr 2010 (3,0%) auf. Der höchste Durchschnittswert der Behandlungsfälle findet sich in der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen und liegt bei 1,60. Die Behandlungsraten (Anteil der Personen mit mindestens einem Kontakt zum Zahnarzt) liegen deutlich höher in den neuen Ländern (Sachsen: 78,3%) als in den alten Ländern mit Ausnahme von Bayern (70,9%).

Die Früherkennungsuntersuchungen bei Kleinkindern (30. bis 72. Lebensmonat) wurden von 32,3% in Anspruch genommen (2010: 31,9%). Innerhalb Deutschlands finden sich große Variationen in der Inanspruchnahme dieser Maßnahmen zwischen den Ländern: höhere Raten im Osten (z. B. Thüringen 36,7%) im Vergleich zum Westen (z. B. Saarland 23,3%). Dabei stellen Bayern (38,8%) und Baden-Württemberg (34,0%) eine Ausnahme dar. Ein Anteil von 68,5% der Kinder und Jugendlichen (6 bis unter 18 Jahre) nutzte die individualprophylaktischen Leistungen (2010: 67,3%). Dabei sind die höchsten Inanspruchnahmeraten in den neuen Ländern sowie in Bayern und Baden-Württemberg zu finden. Hier zeigt sich das gleiche Bild der Inanspruchnahme innerhalb Deutschlands: höhere Inanspruchnahmeraten im Osten (z. B. Thüringen 78,9%) im Vergleich zum Westen (z. B. Saarland 61,2%). Die Zahnsteinentfernung für Erwachsene wurde von 48,1% in Anspruch genommen (2010: 48,2%). Zur regionalen Variation findet sich das gleiche Muster wie bei den anderen präventiven Leistungen. Im Vergleich zum Westen (z. B. Saarland 42,4%) finden sich höhere Inanspruchnahmeraten im Osten (z. B. Thüringen 57,3%).

Diskussion/Schlussfolgerung: Der BARMER GEK Zahnreport 2013 liefert eine aktuelle Darstellung der zahnärztlichen Versorgung. Die Daten in den verschiedenen Bereichen haben sich im Vergleich zum Jahr 2010 (BARMER GEK Zahnreport 2012) nur geringfügig verändert. Ein ausführliches Bild der zahnärztlichen Versorgung wird sich durch mehrjährige Auswertungen in den nächsten Jahren ergeben.