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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Entwicklung eines Fragebogens zur Teilnahmebereitschaft an einem integrierten Versorgungsmodell für Herzinsuffizienzpatientinnen und -patienten mit Migrationshintergrund

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ute Karbach - IMVR, Köln, Germany
  • presenting/speaker Nicole Ernstmann - IMVR, Köln, Germany
  • Markus Waehner - Herz Netz Köln, Köln, Germany
  • Holger Pfaff - IMVR, Köln, Germany
  • Christian Schneider - Herz Netz Köln, Köln, Germany
  • Hans-Wilhelm Höpp - Herzzentrum Uniklinik Köln, Köln, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO4-2-08-149

doi: 10.3205/13dkvf277, urn:nbn:de:0183-13dkvf2773

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Karbach et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Integrierte Versorgungsprogramme führen unter anderem zu einer leitlinien-näheren Behandlung. Der Zugang zu entsprechenden Modellen ist jedoch häufig bereits durch deren Ansatz und Struktur beschränkt, so dass sich eine Vielzahl der aus medizinischen Gründen geeigneten Patienten und Patientinnen nicht zur Teilnahme an einem solchen Programm entschließt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, im Rahmen eines bereits bestehenden Versorgungsmodells für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz den Einfluss soziodemografischer und psychosozialer Faktoren auf die Bereitschaft, an einem solchen Programm teilzunehmen, zu untersuchen.

Methodik: Ausgehend von Schwarzers (1996) sozial-kognitivem Prozessmodell des gesundheitlichen Verhaltens (HAPA) wurden Items in leichter Sprache zu nachfolgenden Determinanten der Inanspruchnahme entwickelt: Verwundbarkeit, Bedrohung, Kompetenzerwartung, Ergebniserwartung, Gesundheitswissen und Gesundheitsverhalten.

Inhalte und Verständlichkeit der entwickelten Skala wurden mit den sogenannten zwei-sprachigen Integrationsschwestern des Versorgungsmodells diskutiert und abgestimmt. Die Skala wurde in einem zweisprachigen Hin- und Rückübersetzungsprozess ins türkische übersetzt (Guillemin et al. 1993). Anschließend wurden die Skalen einem deutschsprachigen und einem türkischen Pretest mit je vier PatientInnen unterzogen.

Ergebnisse: Die Skala zum gesundheitlichen Verhalten umfasst insgesamt neun Items und eine vier-stufige Antwortkategorie (stimme voll und ganz zu, stimme eher zu, stimme eher nicht zu, stimme überhaupt nicht zu).

1.
Wenn ich so weiterlebe wie bisher, wird es mir bald sehr viel schlechter gehen.
2.
Ich habe Angst davor, nichts mehr selbstständig machen zu können.
3.
Ich kann selbst etwas dazu beitragen, dass es mir gesundheitlich gut geht.
4.
Die Teilnahme am (Name des Versorgungsmodells) kann meiner Gesundheit gut tun.
5.
Ich weiß über die wichtigsten Dinge meiner Herzerkrankung Bescheid.
6.
Ich gehe sofort zum Arzt, wenn es mir schlechter geht.
7.
Ich nehme meine Medikamente so ein, wie mein Arzt es mir gesagt hat.
8.
Wenn es mir schlechter geht, sage ich es jemandem aus meiner Familie.
9.
Ich merke es, wenn ich zugenommen habe.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Skala wird seit März 2013 im Rahmen einer schriftlichen Befragung von potentiellen Teilnehmern des Versorgungsmodells eingesetzt. Zum Kongress ist mit ersten deskriptiven Ergebnissen zu rechnen.