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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Intersektoriale Koordination in der onkologischen Versorgung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christoph Riese - WINHO, Köln, Germany
  • Uirassu jr. Borges - WINHO, Köln, Germany
  • Walter Baumann - WINHO, Köln, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO4-1-10-222

doi: 10.3205/13dkvf268, urn:nbn:de:0183-13dkvf2688

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Riese et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Kontinuität in der Versorgung von Patienten ist eine Grundvoraussetzung der modernen Medizin. Eine effektive Koordination der unterschiedlichen Spezialisten in der Versorgung von Krebspatienten wird aufgrund der Komplexität der Krankheit und der Spezialisierung der Ärzte zunehmend wichtiger. Daher ist es notwendig, den Informationsfluss zwischen den Arztgruppen sicherzustellen. Probleme in der Koordination werden von den Patienten schnell wahrgenommen und können daher als eine Messgröße für patientenbezogene Versorgungsqualität herangezogen werden. Zusätzlich dazu berücksichtigt die Untersuchung weitere Fragestellungen der Langzeitversorgung.

Methodik: Der Schwerpunkt der Patientenbefragung 2012 in den onkologischen Schwerpunktpraxen basierte auf dem NCQ - questionnaire von Uijen et al. (2011) "coordination of care" und wurde u.a. zusammen mit Angaben zur Praxisstruktur, der Arzt-Patienten Kommunikation, der krankheitsbezogenen Belastung und sozio-demografischen Daten der Patienten in den Fragebogen aufgenommen . Alle Hämatologen und Onkologen aus dem WINHO-Netzwerk (über 400) wurden eingeladen, sich an der Befragung zu beteiligen. Die Befragung wurde in-house durchgeführt und mit SPSS analysiert.

Ergebnisse: An der Befragung beteiligten sich 37 Schwerpunktpraxen mit 78 Hämatologen und Onkologen. 3393 Patientdatensätze wurden in die Auswertung überführt. 56% der Patienten sind weiblich, 44% männlich und der Altersdurchschnitt beträgt 64 Jahre. 91% der Patienten sind gesetzlich krankenversichert und 9% privat. Im Durchschnitt wurden die Patienten in den Schwerpunktpraxen 3 Jahre und 2 Monate behandelt. 80% der Patienten mit einem soliden Tumor, die aus einem zertifizierten Krankenhaus an einen niedergelassenen Hämatologen oder Onkologen überwiesen wurden (n=933), stimmen voll und ganz bzw. stimmen eher zu, dass die behandelnden Ärzte sehr gut Informationen austauschen. 69% (n=920) dokumentieren genau so , dass ihre behandelnden Ärtze immer sehr gut wissen, was der andere tut. 67% berichten, dass ihr Fall schon einmal in einer Tumorkonferenz vorgestellt wurde, 22% geben an, im Rahmen ihrer Erkrankung an einer klinischen Studie teilgenommen und 40% eine Maßnahme zur Rehablitation absolviert zu haben.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse geben Hinweise auf die Qualität der Kontinuität und der Koordination der Versorgung von Krebspatienten. Mit einer durchnittlichen Versorgungsdauer von mehr als 3 Jahren erleben viele Patienten die Behandlung als Langzeitpartnerschaft mit ihrem Arzt. Die analysierten Daten zeigen einige Unterschiede zwischen den Patientengruppen, die in einem zertifizierten Zentrum behandelt wurden und denen die in einem nicht-zertifizierten Zentrum behandelt wurden. Diese Differenzen gilt es weiter zu analysieren.