gms | German Medical Science

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Schmerztherapie bei Arthrose in Deutschland: Eine Krankenkassendatenanalyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jörg Tomeczkowski - Janssen-Cilag GmbH, Neuss, Germany
  • Marina Greupner - Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Antonie Wimmer - Janssen-Cilag GmbH, Neuss, Germany
  • Karin Pappert - Janssen-Cilag GmbH, Neuss, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocKV11-94

doi: 10.3205/13dkvf127, urn:nbn:de:0183-13dkvf1273

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Tomeczkowski et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Arthrose ist die häufigste Ursache für Gelenkschmerzen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, anhand von Krankenkassen-Sekundärdaten, die Schmerztherapiequote bei Arthrose, die Art und Häufigkeit der Schmerztherapie und die therapierenden Facharztgruppen zu ermitteln.

Methodik: Als Grundlage diente ein Kollektiv von Krankenkassendaten aus dem Jahr 2010 mit ca. 2,1 Millionen Versicherten und aus dem Jahr 2011 mit 2,5 Millionen Versicherten. Das Vorliegen einer Arthrose wurde anhand einer ICD-10-Diagnose (M16.0-9, M17.0-5, M17.9, M19.05, M19.25, M19.85, M19.95) identifiziert. Anschließend wurde bei diesen Patienten die Art und Häufigkeit der Schmerztherapie über mindestens eine Verordnung der folgenden ATC-Kodes ermittelt: M01A (Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika), N02B (Analgetika und Antipyretika) und N02A (Opioide). Zusätzlich wurde die verordnende Facharztgruppe ermittelt.

Ergebnisse: Eine Diagnose für Osteoarthrose lag bei 7,8 % der Versicherten im Jahr 2010 und bei 7,1 % der Versicherten im Jahr 2011 vor. Von diesen Patienten erhielten innerhalb eines Jahres 65,4 % mindestens eine Verordnung der gesuchten ATC-Codes. In 81,4 % der Fälle erhielten die Patienten ein nichtsteroidales Antiphlogistikum und Antirheumatikum, in 36,4 % ein Analgetikum und Antipyretikum und in 27,4 % ein Opioid. Aus der ATC-Gruppe M01A wurden zu 94 % nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) und zu 6 % Coxibe verordnet. Innerhalb der NSAIDs wurde Diclofenac mit 54 % am häufigsten verordnet. Aus der Gruppe N02B wurde zu 99 % Metamizol und zu 1 % Paracetamol und aus der Gruppe N02A zu 29 % Tramadol, 28 % Tilidin, 14 % Codein/Dihydrocodein, 10 % Oxycodon, 10 % Fentanyl, 4 % Morphin, 3 % Hydromorphon und 3 % Buphrenorphin verordnet. Die Verordnungen erfolgten in den drei Medikamentengruppen (M01A/N02B/N02A) durch Hausärzte (42,2 %/46,2 %/45,9 %), durch Internisten (15,1 %/18,9 %/19,1 %), durch Orthopäden (24,1 %/15,3 %/ 13,6 %) und durch sonstige Ärzte (18,0 %/19,6 %/21,4 %).

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Prävalenz der Arthrose lag in den Jahren 2010 und 2011 zwischen 7 - 8 %. Bei 2/3 dieser Patienten konnte eine Verordnung von Analgetika nachgewiesen werden. Am häufigsten wurde Diclofenac aus der Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Metamizol aus der Gruppe: Analgetika und Antipyretika und Tramadol oder Tilidin aus der Gruppe: Opioide verordnet. In allen drei untersuchten Schmerzmittelgruppen hatten Hausärzte den größten Anteil an den Verordnungen.