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Ärztliche Empathie fördert bei unfallchirurgischen Patienten eine positive Einschätzung des subjektiven Behandlungserfolgs
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Es sollte untersucht werden, ob Traumapatienten, die eine höhere Empathie während ihres Aufenthalts im Krankenhaus durch die behandelnden Unfallchirurgen erlebten, ihren subjektiven Behandlungserfolg höher bewerten.
Methodik: 127 Patienten wurden sechs Wochen nach der Entlassung aus einer unfallchirurgischen Abteilung befragt. Die subjektive Bewertung des medizinischen Behandlungserfolgs wurde mit der entsprechenden Skala aus dem Kölner Patient Fragebogen gemessen. Ärztliche Empathie wurde mit der deutschsprachigen Version des CARE-Instruments (Consultation and Relational Empathy Measure) beurteilt. Der Einfluss der ärztlichen Empathie und weiteren Steuergrößen auf den dichotomisierten Index des subjektiven Behandlungserfolgs wurde anhand einer zweistufigen logistischen Regression ermittelt.
Ergebnisse: 120 Patienten wurden in die logistische Regressionsanalyse eingeschlossen. Eine um einen Punkt höhere Bewertung auf dem Empathie-Summenscore ging mit einer um 13,9 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit einher, der Patientengruppe anzugehören, die einen höheren subjektiven Behandlungserfolg auf der KPF-Skala angab (alpha-Niveau .0001; erklärte Varianz des Modells R2 42,2).
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse betonen die Bedeutung einer gut funktionierenden Beziehung zwischen Arzt und Patient, auch in einer chirurgischen Umgebung, in der der Schwerpunkt vor allem auf der reinen medizinischen Behandlung liegt. Kommunikationstraining in der chirurgischen Ausbildung kann somit ein effektiver Weg sein, die Fähigkeit zur Empathie mit Patienten und ihren Anliegen zu steigern.