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Einbindung von Präferenzen verschiedener Akteure in gesundheitsbezogene Entscheidungsprozesse: eine systematische Recherche
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Auf verschiedenen Ebenen der gesundheitlichen Versorgung und der gesundheitspolitischen Gestaltung kann das Wissen über die Präferenzen von Akteuren im Gesundheitswesen, insbesondere von PatientInnen und VersorgerInnen, Entscheidungsprozesse informieren, anleiten und verbessern. Ein systematische Erhebung und Einbindung dieser Präferenzen kann über strukturierte Befragungen der betroffenen Akteure oder über entscheidungsanalytische Methoden, wie die multikriterielle Entscheidungsanalyse und Discrete-Choice-Verfahren, erfolgen.
Ziel der Untersuchung ist es, eine aktuelle Übersicht zu erlangen, mittels welcher Methoden und mit welchen Ergebnissen auf verschiedenen Ebenen die Präferenzen von Patienten und anderen Akteuren im Gesundheitswesen systematisch erhoben und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
Methodik: Mittels einer systematischen Literaturrecherche in PubMed sowie im Web of Science wurden Studien gesucht, die die Erhebung von Präferenzen - primär von PatientInnen und ÄrztInnen - innerhalb der Gesundheitsversorgung bzw. Gesundheitspolitik zum Ziel haben. Die Recherche bezieht sich auf die drei Ebenen Shared-Decision-Making (SDM), Gesundheits-/Versorgungsprogramme und Nationale Erstattungsentscheidungen / Health Technology Assessment (HTA). Darüber hinaus fokussiert sie auf folgende Erhebungsmethoden: strukturierte Befragungen / Surveys zur Patientenzufriedenheit bzw. -präferenzen, Discrete-Choice Verfahren, Conjoint Analysen, multikriterielle Entscheidungsanalysen, Analytic Hierarchy Process-Verfahren. Um eine aktuelle Bestandsaufnahme zu ermöglichen beschränkt sich die Recherche auf die vergangenen 10 Jahre. Die Ergebnisse werden länderspezifisch und unterteilt in die verschiedenen Erhebungsmethoden sowie hinsichtlich ihrer Relevanz für die Versorgung bzw. Politikgestaltung aufbereitet.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 4.956 Studien identifiziert werden (SDM: 1.989, Gesundheits-/ Versorgungsprogramme: 2.914, Nationale Erstattungsentscheidungen / HTA: 53). Von diesen waren nach Sichtung aller Treffer 388 Studien relevant (SDM: 133, Gesundheits-/Versorgungsprogramme: 241, Nationale Erstattungsentscheidungen / HTA: 14). Insgesamt wurden in den vergangenen 10 Jahren in zunehmendem Ausmaß Präferenzenerhebungen durchgeführt, in den meisten Fällen wurden Präferenzen von PatientInnen und ÄrztInnen erhoben. Neue Verfahren wie Discrete Choice andere multikriterielle Analyseverfahren wurden immer öfter genutzt, um strukturiert Präferenzen zu erheben und zu quantifizieren, jedoch wurden die Ergebnisse der Analysen nur in wenigen Fällen nachvollziehbar zur Veränderung von Versorgung oder zur Gestaltung von Gesundheitspolitik genutzt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt, dass die genannten Methoden - auch in Deutschland - in den vergangenen 10 Jahren häufiger eingesetzt wurden, um Patienten- oder Versorgerpräferenzen in Bezug auf entscheidungsrelevante Versorgungsaspekte systematisch zu erheben. Die Umsetzung der Ergebnisse dieser Studien innerhalb von Versorgungs- oder gesundheitspolitischen Entscheidungen ist jedoch noch wenig etabliert.