gms | German Medical Science

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Messung von Datenqualität bei Registern und Kohorten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Carsten O. Schmidt - Universität Greifswald, Institut für Community Medicine, Methoden der Community Medicine, Greifswald, Deutschland

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT4-12-102

doi: 10.3205/13dkvf034, urn:nbn:de:0183-13dkvf0343

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Schmidt.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Gewährleistung einer hohen Datenqualität Ist eine unabdingbare Voraussetzung erfolgreicher empirischer Forschung. Aus der Tmf wurde 2006 eine Leitlinie zum adaptiven Management von Datenqualität In Kohortenstudien und Registern vorgelegt, die u. a. 24 Kennzahlen zur Datenqualität beschreibt, diese in eine Struktur einordnet und ein Verfahren zur Verdichtung auf einen Score beinhaltet. In einem Folgeprojekt wurden differentielle Anforderungen in Registern und Kohortenstudien im Rahmen eines Reviews weiter bearbeitet und in einer Fortentwicklung der Leitlinie systematisiert. Am Beispiel der Kohortenstudie Study of health in Pomerania (Ship) wird ein Implementierungsbeispiel ausgewählter Kennziffern gegeben.

Methodik: Im Rahmen eines Reviews sowie einer qualitativen Analyse mit Vertretern von drei sehr verschiedenen Vorhaben, den epidemiologischen Krebsregistern, vertreten durch die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister In Deutschland e.V. (Gekid), der Study of health in Pomerania (Ship), vertreten durch das Institut für Community Medizin der Universitätsmedizin Greifswald sowie dem Open European Nephrology Science Center (Open.Sc), vertreten durch die Charité - Universitätsmedizin Berlin, wurden ergänzende Anforderungen an die Datenqualität mit der bestehenden Tmf-Leitlinie abgeglichen. Bei Bedarf fand eine Modifikation bzw. Ergänzung statt. Zur Bestimmung von Kennziffern in der komplexen Ship-Studie wurde eine teilautomatisierte Implementierung auf Basis webbasierter Technologien realisiert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse belegen die Anwendbarkeit der meisten bestehenden Indikatoren der Tmf-Leitlinie. Nur ein Indikator von 24 wurde gestrichen, 28 Indikatoren wurden hingegen ergänzt. Während Ship als Kohortenstudie in der Qualitätssicherung vor allem auf die Datengenese fokussiert, arbeiten Gekid bzw. das Daten Repository Open.Sc mit vorhandenen Daten und Qs fokussiert somit stärker auf deren Bewertung. In Ship werden in über 30 Untersuchungsbereichen automatisierte Berichte generiert, die ein Reporting zu fehlenden Werten, unerlaubten Werten, problematischen Werteverteilungen erlauben und dadurch ein zeitnahes Detektieren und Beheben von Messproblemen ermöglicht.

Diskussion / Schlussfolgerungen: Die Grundstruktur der bestehenden Tmf-Leitlinie erwies sich in heterogenen Anwendungskontexten als belastbar. Die Ermittlung von Kennzahlen lassen sich auch in komplexen Kohortenstudien in einen anwendungsfreundlichen Berichtsrahmen überführen.


Literatur

1.
Nonnemacher M, Weiland D, Stausberg J. Datenqualität in der medizinischen Forschung. Leitlinie zum adaptiven Management von Datenqualität in Kohortenstudien und Registern. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2007.
2.
Völzke H, Alte D, Schmidt Co, et al. Cohort Profile: The study of health in Pomerania (Ship). International Journal Of Epidemiology. 2011;40(2):294-307.