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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Unfälle in Europa – Ergebnisse des EuroSafe-Reports

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Robert Bauer - Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), Wien, Österreich

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT2-14-2727

doi: 10.3205/13dkvf023, urn:nbn:de:0183-13dkvf0236

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Bauer.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Unfälle und Verletzungen sind ein relevantes, aber weitgehend vermeidbares Gesundheitsproblem. Informationen über die Ursachen von Unfällen sind die Basis für Unfallprävention und Produktsicherheit. Der aktuelle Bericht "Injuries in the European Union" der European Association for Injury Prevention and Safety Promotion (EuroSafe) ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Unfallstatistiken auf EU-Ebene. Neben Daten von Eurostat und WHO-Europe werden vor allem die Daten der European Injury Data Base (IDB) präsentiert. Die IDB ist eine für die EU einzigartige Datenquelle auf Basis eines international-standardisierten Datensatz über externen Ursachen und Begleitumstände von Verletzungen, der in der Notaufnahme von Krankenhäusern erhoben wird. Damit deckt die IDB das gesamte Spektrum von Unfällen und Verletzungen in ausreichender Detailliertheit ab, wie sie für die Ableitung präventiver Maßnahmen und die Kenntnis beteiligter Produkte erforderlich ist.

Methode: Die derzeit verfügbaren IDB-Daten wurden und werden von den beteiligten Mitgliedstaaten (Österreich, Zypern, Dänemark, Deutschland, Italien, Lettland, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien und Schweden) im Eigeninteresse (ohne gesetzliche Verpflichtung) und mit-finanziert vom EU-Health-Programms erhoben. Die zentrale IDB-Datenbank wird von der Europäischen Kommission geführt und bietet einen öffentlichen Zugriff auf die aggregierten Daten von den teilnehmenden Ländern. Derzeit laden über 100 Krankenhäuser in der EU rund 300.000 Fälle pro Jahr in die EU-Datenbank hoch. Die IDB Datenbank enthält Informationen über sämtliche Unfallsektoren (Verkehr, Arbeit etc.) mit dem Schwerpunkt auf Freizeit- und Sportunfälle.

Ergebnisse: Der Bericht zeigt, dass im Durchschnitt jährlich 40 Millionen Menschen in der EU nach Unfällen und Gewaltakten in einem Krankenhaus behandelt werden und etwa 233.000 Menschen an den Folgen einer Verletzung sterben. Zwischen den Ländern gibt es große Unterschiede in den Raten der nach Unfällen tödlich und nicht-tödlich verletzten Personen, was als ein Maß für das präventive Potential von und als ein Hinweis auf gezielte Maßnahmen in den Ländern mit höheren Unfallraten gedeutet werden kann.

Der Bericht enthält auch Momentaufnahme der acht Schwerpunktthemen für die Verletzungsprävention, wie sie in der Empfehlung des EU Rates zur Prävention von Verletzungen und Förderung der Sicherheit aus dem Jahr 2007 definiert wurden: Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, schwache Verkehrsteilnehmern, Sport, die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen sowie Gewalt und Selbstverletzungen.

Diskussion: Die Teilnahme an der EU Injury Database (IDB) hat sich für die teilnehmenden Länder als machbar und nützlich erwiesen. Im Rahmen des EU-Projektes JAMIE wird zurzeit an der weiteren Verbesserung der IDB EU Standards und Qualitätskriterien sowie der Rekrutierung weiteren Länder gearbeitet gemeinsame Aktion zur Schädigung Monitoring In Europa (bekannt als) erleichterten wird. Mittelfristiges Ziel ist es, die EU IDB in das Statistische System von Eurostat zu integrieren und die Datenerhebung auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen.