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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Die Bedeutung der präoperativen Verweildauer bei der Schenkelhalsfraktur – Verbesserung der Ergebnisse durch strukturierten Dialog

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ulrich Schulze-Raestrup - Regionalvertretung der Ärztekammer, Westfalen-Lippe, Geschäftstelle Qualitätssicherung NRW, Münster, Deutschland

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT2-11-421

doi: 10.3205/13dkvf017, urn:nbn:de:0183-13dkvf0173

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Schulze-Raestrup.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit der Einführung des § 137 in das SGB V sind die deutschen Krankenhäuser ab dem 1. Januar 2001 dazu verpflichtet, in vorgegeben Leistungsbereichen Daten für eine externe vergleichende Qualitätssicherung zu erheben. Die aus diesen Daten resultierenden Ergebnisse werden an die Krankenhäuser übermittelt, und sie sollen für eine Qualitätsverbessrung genutzt werden. Wesentlicher Aspekt dieses Systems ist der strukturiete Dialog, bei dem mit Hilfe von medizinischen Arbeitsgruppen die rechnerisch statistischen Auffälligkeiten mit den Krankenhäusern thematiesirt werden.

Methodik: Im Rahmen des strukturierten Dialogs stehen mehrere Instrumente zur Verfügung, die teilweise aufeinander aufbauen. Bei einem Hinweis soll das Krankenhaus im internen Qualitätsmangement die Auffälligkeit bearbeiten. Wird eine Stellungnahme angefordert, hat die Klinik den Sachverhalt gegenüber der Geschäftsstelle darzustellen. Desweiteren hat die Geschäftsstelle die Möglichkeit, ein Klinikgespräch bzw. eine Klinikbegehung zu vereinbaren. Bei einem nachgewiesenen Qualitätsmangel wird mit dem betroffenen Krankenhaus eine Zielvereinbarung abgeschlossen.

An Hand des Moduls 17/1 ( Hüftgeleneknahe Fraktur) wird der Prozess des strukturierten Dialogs dargestellt und die sich daraus ergebenden Resultate erörtetet. Besondere Beachtung soll dabei der Qualitätsindikator „Präoperative Verweildauer bei hüftgelenknaher Fraktur“ erhalten. Darüber hinaus wird die gesamte Tendenz innerhalb des Landes NRW gezeigt, die in Zusammenhang mit den Interventionsmaßnahmen aus dem strukturierten Dialog ersichtlich werden.

Ergebnisse: Durch die Interventionsmaßnahmen des strukturierten Dialogs, konnten die Ergebnisse der einzelnen Krankenhäuser gesteigert werden. Dabei waren die Klinikgespräche besonders zielführend, die zwischen den Mitarbeitern der Kankenhäuser und den Mitgliedern der medizinischen Arbeitsgruppe geführt wurden. In der Regel wurde die sachliche und kollegiale Atmosphäre während der Klinikgespräche von beiden Seiten gelobt. Besonders die Zielvereinbarung aus Klinikgesprächen wurden im Nachgang von den betreffenden Kliniken umgesetzt. Daraus resultierte eine deutliche Qualitätsverbesserung in NRW.

Diskussion: Seit der Einführung der externen vergleichenden Qualitätssicherung im Jahr 2001 konnte eine stetige Verbesserung der Resultate in den einzelnen Qualitätsindikatoren beobachtet werden. Der Effekt war sowohl bei den bei den Landes- als auch bei den Kankenhausergebnissen nachweisbar. Damit hat sich das Instrument des strukturierten Dialogs bewährt, wobei besonders die Klinikgespräche eine positive Wirkung entfalten.

Schlussfolgerung: Die externe vergleichende Qualitätssicherung mit ihrem Instrument des strukturierten Dialogs hat die Versorgungsqualität in NRW verbessert. Die Klinikgespräche mit den leitenden Ärzten ermöglichen den direkten Zugang zu den Kliniken und sollten ggf. intensiviert werden.