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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Ärztenetze der Zukunft: Regionale Adaptation und transparenter Nachweis des Versorgungsgeschehens als Grundlage für eine koordinierte Versorgung mit regionalem Bezug

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Veit Wambach - Gesundheitsnetz Qualität und Effizienz eG - QuE, Nürnberg, Deutschland

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT1-22-491

doi: 10.3205/13dkvf010, urn:nbn:de:0183-13dkvf0104

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Wambach.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Menschen in Deutschland sind nicht überall gleich krank. Sowohl bei der Morbidität als auch bei der Ausprägung bestimmter Krankheitsbilder, wie Diabetes oder Herzinsuffizienz, lassen sich deutliche regionale Unterschiede feststellen. Ein großes gesellschaftliches Problem sind aber auch die sozialen Unterschiede, nicht nur regional, sondern auch lokal, beispielsweise in einer Stadt wie Nürnberg. Der Index multipler Deprivation belegt, dass die Morbidität umso höher ist, Je schlechter die Sozialstruktur ist, und dass Menschen in schlechten Sozialstrukturen früher sterben. Diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen – nicht nur im rein medizinischen Bereich. Berufsverband, kassenärztliche Vereinigung oder Kammer können das allerdings nicht leisten. Sie konzentrieren sich auf das große Ganze. Anders regional aufgestellte Ärzteverbünde: Sie sind zuständig für lokale Dinge. Sie können mit den Kommunen kooperieren und gemeinsam mit anderen Beteiligten überlegen, was jenseits der Sozialgesetzbucher im Public Health Bereich zu tun ist.

Methodik: Ärztenetze übernehmen zukünftig eine wichtige Vorreiterrolle bei der auf die Regionen ausgerichtete Gesundheitsversorgung. Je nach Erfordernis haben sich in den Netzwerken unterschiedliche Schwerpunkte herauskristallisiert. Städtisch Ärztenetze wie das Gesundheitsnetz Que Nürnberg verfolgen primär einen „Arzt- bzw. Praxisbezogenen“ Ansatz. Es geht darum, die Praxis- und Behandlungsprozesse der beteiligten Akteure optimal aufeinander abzustimmen um den Nachweis für eine gleichzeitig effiziente wie qualitativ überdurchschnittliche Versorgungsqualität zu erbringen. Ärztenetze in ländlichen, strukturschwachen Regionen, wie z.B. das Ärztenetz Südbrandenburg, geht es vor Allem darum, durch innovative Organisationformen, z.B. den gemeinsamen Betrieb eines fachübergreifenden Ärztezentrums oder den Einsatz von Versorgungsassistentinnen, die ärztliche Versorgung im Landkreis überhaupt noch am Leben zu halten.

Ergebnisse: Netze helfen nicht nur hohe Behandlungskosten von zu spät erkannten Krankheiten zu vermeiden. Sie tragen auch einen wesentlichen Anteil an der verbesserten Lebensqualität in der Region. Dass Netzpatienten mit den besonderen Service- und Dienstleistungsangeboten überdurchschnittlich gut zufrieden sind, zeigen beispielsweise die Ergebnisse der 6. Patientenbefragung des Gesundheitsneztes Que Nürnberg (durchgeführt im Herbst 2012), an der sich mehr als 4.500 Patienten beteiligt haben. 97, 5 % aller Antwortenden Patientinnen und Patienten äußerten sich alles in allem als zufrieden, davon der Großteil (79,24%) sogar als sehr zufrieden. Das Befragungsergebnis zur Bereitschaft den eigenen Arzt / die eigene Ärztin an andere Personen weiterzuempfehlen, bestätigt das Ergebnis der vorhergehenden Frage. 93,15 % der Antwortenden würden ihren Arzt/ihre Ärztin uneingeschränkt weiterempfehlen, weitere 6,56 % würden das mit Einschränkungen tun.

Der verbindliche Zusammenschluss von niedergelassenen Ärzten mit Kooperationspartnern aus Pflege, Klinik, Selbsthilfe und komplementären Dienstleistern sowie die Einführung innovativer Versorgungsansätze haben in Nürnberg dazu geführt, dass es dem Gesundheitsnetz Que als einem der ersten Praxisnetze in Deutschland dauerhaft gelungen ist, die Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität der Netzversorgung transparent abzubilden und fortlaufend zu verbessern. Für die Jahre 2007-2011 kann Que belegen, dass es auch in Großstädten möglich ist überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeitspotenziale zu heben und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Versorgung für die Patienten nachweisbar zu verbessern.

Schlussfolgerung: Ärztenetze sind mittlerweile in der Lage, diese überdurchschnittliche Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität (einschließlich einer hohen Patientenzufriedenheit) zu belegen und diese gegenüber der Öffentlichkeit auch transparent darzustellen. Jährliche Qualitätsberichte, z.B. des Gesunden Kinzigtals oder des Gesundheitsnetzes Que N