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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Arzneimittelmanagement als Bestandteil bedarfsgerechter Therapie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Verheyen - Techniker Krankenkasse, WINEG, Hamburg, Deutschland

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT1-13-412

doi: 10.3205/13dkvf002, urn:nbn:de:0183-13dkvf0028

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Verheyen.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Elemente von Über-, Unter und Fehlversorgung in der Arzneimittelversorgung sind vielfältig und auf verschiedenen Ebenen angesiedelt. Der Akteur seiner Arzneimittelversorgung ist vor allem der Patient. Die Verschreibung wird durch den Arzt ausgestellt und im Idealfall die Therapie zwischen Arzt und Patient gemeinschaftlich entschieden. Die Versorgung mit dem Arzneimittel wird durch die Apotheken übernommen. Die Erstattungen für die Arzneimittelkosten übernehmen innerhalb der GKV die Krankenkassen. In diesem Geflecht gibt es vielfache Ansatzpunkte die Arzneimitteltherapie von Patienten im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Versorgung auszugestalten.

Handlungsfelder:

Patienteninformation: Der sachgerechte Umgang von Patienten mit Arzneimitteln setzt einen entsprechenden Kenntnisstand voraus. Dazu gehört es nicht nur, über die sachgerechte Arzneimittelverwendung informiert zu sein, sondern auch über ein Verständnis der Arzneimitteltherapie zu verfügen. Als geeignete Instrumente bieten sich dabei beispielsweise Übersichten über die eingelösten Rezepte oder auch allgemeine Erklärung an. Insbesondere bei neuen Arzneimitteln kann es sinnvoll sein, den Patienten über den Nutzen des Arzneimittels aufzuklären.

Beispiel: Die TK-Versicherten Information Arzneimittel (TK-VIA) beinhaltet Informationen über die eingelösten Rezepte und Hinweise auf eine potentiell inadäquate Medikation bei älteren Patienten.

Arztinformationen: Der Arzt als Verschreiber von Arzneimitteln nimmt eine besondere Rolle bei der bedarfsgerechten Verschreibung von Arzneimitteln ein. Insbesondere unter den Aspekten der frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln ist es sinnvoll, entsprechende Informationsangebote auch für den Arzt vorzuhalten. Diese können dabei helfen, den sachgerechten Einsatz gerade neuer Arzneimittel entsprechend abzubilden.

Beispiel: Die Arztinformation zur frühen Nutzenbewertung enthält Informationen über Arzneimittel die die frühe Nutzenbewertung durchlaufen haben. Dabei werden bspw. die Patientenpopulationen dargestellt, die von der Therapie profitieren. Der Innovationsreport bewertet den Nutzen neuer Arzneimittel.

Optimierung der Arzneimitteleinnahme: Nicht jedem Patienten gelingt es, seine Arzneimittel sachgerecht zu verwenden. Informationen über die Patientenadhärenz können bei der kritischen Reflektion der Therapie helfen.

Beispiel: Der Arzneimittelreport informiert Ärzte über den Versorgungsgrad seiner Patienten aufgrund der verschriebenen Tagesdosen.

Arzneimittelmanagement: Zur sachgerechten Anwendung von Arzneimitteln ist es sinnvoll, neben schriftlichen Informationsangeboten auch weitere Möglichkeiten des individuellen Arzneimittel-Coaching zu entwickeln und umzusetzen. Dadurch soll es möglich werden, die individuellen Barrieren zur sachgerechten Arzneimitteleinnahme eines Patienten zu identifizieren und zu überwinden.

Beispiel: Beim Arzneimittel Coaching werden spezifische Arzneimittelmodule verwendet, die die Adhärenz des Patienten erhöhen sollen.

Fazit: Lösungsansätze und die praxisnahe Umsetzung der angesprochenen Module sollen vorgestellt werden. Dabei kann das Arzneimittelmanagement der Techniker Krankenkasse als Beispiel dafür dienen, welche Aspekte sich in ein umfassendes Arzneimittelmanagement integrieren lassen.