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IL-6-Level ist prädiktiv für infektiöse Komplikationen bei schwer verletzten Traumapatienten
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Posttraumatische Komplikationen wie Infektionen spielen eine wichtige Rolle für den Verlauf und das Outcome von Schwerverletzten. Diese Studie untersucht die Entzündungsreaktion anhand von potentiellen Biomarker und die klinischen Aspekte von posttraumatischen Infektionen bei Traumapatienten.
Methodik: Gezeigt wird eine retrospektive Analyse prospektiv erhobener Daten von schwerverletzten Traumapatienten (Injury Severity Score >= 16) eines Maximalversorgers über einen Zeitraum von 12 Monaten. Untersucht wurden klinische Daten und Biomarkerlevel bezüglich der Entzündungsreaktion von schwerverletzten Patienten mit [inf+PT] und ohne [inf-PT] posttraumatischer Infektion.
Ergebnisse: 45 der 114 eingeschlossenen Traumapatienten erlitten eine bakterielle Infektion innerhalb der ersten 10 Tage nach dem Trauma.
Am häufigsten betroffen waren schwerverletzte Patienten mit begleitendem Schädel-Hirn-Trauma. Dabei kam es häufig zu bakteriellen Infektionen der Atemwege, die führend durch gram-negative Enterobacteriaceae verursacht wurden.
Die Markerlevel von Interleukin (IL-)6 (p= 0,008) und C-reaktivem Protein (p =0,001) sind bei Traumapatienten, die eine posttraumatische Infektion entwickeln, signifikant erhöht. Beide Marker zeigen eine signifikant positive Korrelation mit dem Auftreten von infektiösen Komplikationen und IL-6 hat einen prädiktiven Wert (p= 0,009) für die Entwicklung einer posttraumatischen Infektion in den ersten fünf Tagen nach dem Trauma.
Schlussfolgerung: Der IL-6-Spiegel hat prädiktiven Wert für das Auftreten einer posttraumatischen Infektion bei schwerverletzten Traumapatienten.