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Einfluss von systemischen vs. lokalen Faktoren auf die verbesserte Sehnenheilung der „Super-healer“-MRL/MpJ-Maus
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Der Murphy Roths Large Mausstamm (MRL) hat in vergangenen Studien mehrfach eine im Vergleich zu anderen Mäusen verbesserte Sehnenheilung gezeigt und wird deshalb als "super-healer" Stamm bezeichnet. Untersuchungen der Regenerationsmechanismen der MRL-Mäuse warfen eine Reihe von Hypothesen auf, unter anderem die Gegenüberstellung von intrinsischen (sehneneigenen) vs. systemischen Einflussfaktoren. Mit einem vormals validierten Maus-Patellarsehnen-Transplantationsmodell wird nun diese Gegenüberstellung ergründet, um potentiell zur Entwicklung von Sehnentherapeutika beizutragen.
Methodik: Patellarsehnen von MRL-"super-healer"- und B6-"normal-healer"-Mäusen wurden explantiert. Mit einer 0,75 mm Biopsienadel wurde ein zentraler Defekt gesetzt und die Sehnen wurden entweder in dasselbe Tier (Autograft) oder in ein Tier des jeweils anderen Stammes (Allograft) replantiert. Somit wurden vier Untersuchungsgruppen gegenübergestellt: BB (B6-Autograft), MM (MRL-Autograft), BM (B6-graft in MRL-host) und MB (MRL-graft in B6-host). An Tag 0,1,3,7 erfolgte eine serologische Cytokin-Untersuchung zur Beurteilung des systemischen Entzündungsgeschehens. Tiere wurden nach 1,4 & 8 Wochen geopfert. Histologisch (4-6/Gruppe) wurde die Defektheilung anhand definierter Heilungsparameter an Toluidin-Blau-gefärbten Paraffinschnitten gegraded. Biomechanisch (7-8/Gruppe) wurde die maximale Ausreißkraft, Dehnung, Steifigkeit und E-Modul ermittelt. Für alle Untersuchungen wurde der Mann-Whitney-Test verwendet, um (1) Allograftgruppen mit Kontrollen mit demselben Graft und (2) Allograftgruppen mit Kontrollen mit demselben Host zu vergleichen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Nach Bonferroni-Korrektur wurde das Signifikanzniveau (*) auf p ≤ 0,025 gesetzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 1 Woche zeigte die MB-Gruppe ein verbessertes Umgebungsalignment verglichen zur BB-Gruppe. Nach 4 Wochen hatte die MB-Gruppe eine höhere Ausreiskraft und Steifigkeit im Vergleich zur BB-Gruppe. Nach 8 Wochen zeigten beide Autograftgruppen verbesserte biomechanische Ergebnisse im Vergleich zu ihren Allograftgruppen, was für eine späte Abstoßungsreaktion sprechen könnte. Serologisch waren MCP-1 und RANTES bei BM-Tieren signifikant erhöht im Vergleich zu den BB-Tieren, kehrten jedoch bis zum 7. Tag zum Ausgangswert zurück. Diese Parameter sind zwar mit Abstoßungsreaktionen assoziiert, da sie jedoch Indikatoren für die systemische, nicht aber die lokale Sehnenaktivität sind, sind weitere Untersuchungen der Zytokine im Kontext der Sehnenheilung erforderlich. Trotz einer möglichen Abstoßungsreaktion erhärten die biomechanischen 4-Wochen-Ergebnisse die Hypothese, dass die intrinsischen Eigenschaften der MRL-Sehne zum überlegenen Heilungsergebnis führen.