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Der Einfluss der Mund-Nasen-Schutz-Maske auf die Arzt-Patienten-Kommunikation in der orthopädischen Sprechstunde einer Universitätsklinik
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Mund-Nasen-Schutz-Masken spielen eine essentielle Rolle in der Eindämmung der respiratorischen Ausbreitung von SARS-CoV-2, ihr Einfluss auf die Arzt-Patienten-Kommunikation ist jedoch bislang unklar. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss einer klassischen, nicht-transparenten Mund-Nasen-Schutz-Maske auf die Arzt-Patienten-Kommunikation, das Verstehen der Patienten von dem, was der Arzt sagt oder die patientenseitig wahrgenommene Empathie mit dem jeweiligen Einfluss einer transparenten Mund-Nasen-Schutz-Maske zu vergleichen.
Methodik: 285 von insgesamt 407 Sprechstunden-Patienten haben an unserer Befragung in den beiden Studienwochen im August 2020 teilgenommen. Während der ersten Studienwoche haben alle Ärzte eine klassische, nicht-transparente und in der zweiten Studienwoche eine transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske getragen. Mittels Fragebogen wurden insgesamt 6 Fragen zur Arzt-Patienten Beziehung auf einer 10-Punkte Likert-Skala von 0 (starke Ablehnung) bis 10 (starke Zustimmung) gestellt und zusätzlich der standardisierte und validierte Patient Reactions Assessment (PRA) Score erhoben.
Ergebnisse: Eine nicht-transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske führte zu mehr Einschränkungen in der Arzt-Patienten Kommunikation (p<0.001) und ein schlechteres Verstehen der Patienten von dem, was der Chirurg gesagt hat (p<0.001). Das Verstehen der Patienten verbesserte sich mit einer transparenten Mund-Nasen-Schutz-Maske, wobei die größten Verbesserungen von Patienten mit einem Alter von 65 Jahren und älter (nicht-transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske: 5 (IQR 1.5 - 6.5) vs. transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske: 0 (IQR 0 - 0.25, p< 0.001) sowie von Patienten mit Schwerhörigkeit (nicht-transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske: 6 (IQR 4.5 - 7.5) vs. transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske: 1 (IQR 0 - 1), p>0.001) berichtet wurden. Der mediane PRA Score war dabei ebenfalls höher, wenn die Ärzte eine transparente Mund-Nasen-Schutz-Maske trugen (p=0.003).
Schlussfolgerung: Nicht-transparente Mund-Nasen-Schutz-Masken stellen eine neue potentielle Kommunikationsbarriere in der orthopädischen Sprechstunde dar. Während emotionale Faktoren wie Affektivität und wahrgenommene Empathie kaum beeinträchtigt scheinen, ist die Arzt-Patienten-Kommunikation und das Verstehen der Patienten von dem, was der Arzt gesagt hat, negativ beeinträchtigt - insbesondere bei Patienten, die 65 Jahre und älter oder schwerhörig sind.