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Fragestellung: Die Kontamination von Oberflächen stellt eine wichtige, lange Zeit unterschätzte Rolle in der Genese nosokomialer Infektionen dar. Neuartige Beschichtungen bergen Potential, über Veränderungen der Eigenschaften von Oberflächen, dem entgegenzuwirken.

In der vorliegenden Studie wurde eine neu entwickelte Nanosilberbeschichtung im klinischen Alltag einer Notaufnahme auf häufig kontaktierte Oberflächen in ihrer Wirksamkeit getestet.

Methodik: In einer prospektiven, doppelt verblindeten, single-center Studie wurden vier zuvor identifizierte, am häufigsten berührte Oberflächen und Objekte einer Level-1-Traumacenter Notaufnahmekabine mit einer zuvor entwickelten Nanosilberbeschichtung beschichtet und hinsichtlich ihrer Keimlast mit einer baugleichen, unbeschichteten Kabine im klinischen Alltag verglichen. Im Rahmen eines 90-Tage Testfensters kam es in beiden Kabinen zur 4 mal täglichen Bestimmung der Keimlast mittels Abklatsch- und Abstrichproben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach Analyse von mehr als 2800 mikrobiologischen Proben zeigten sich die beschichteten Oberflächen (1,07 +/- 2,1 CBU=colony building units/cm2) im Tagesdurchschnitt mit einer signifikanten Keimlastreduktion (p>0,001) verglichen mit der unbeschichteten Kabine (1,80 +/- 3,03 CBU/cm2). Auch bei Dichotomisierung der Maximalkeimlasten (Cut off: CBU > 5cm2) konnte eine signifikante Reduktion (p<0.01) in der Nanosilber-beschichteten Kabine (3,7 % vs. 9.1 %) festgestellt werden.

Vorliegende Studie konnte für ausgewählte, Nanosilber-beschichtete Oberflächen und Objekte in einer Notaufnahme über den Zeitraum von 3 Monaten eine niedrigere Bakterienlast sowohl bei Maximal- als auch durchschnittlicher Keimbelastung nachweisen. Aufgrund des Wirksamkeitsnachweises erscheint Integration sowohl in weitere gesundheitliche als auch öffentliche Einrichtungen daher denkbar.