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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Prävalenz der varischen Beinachse im Jugendfußball – Vorstellung einer Prävalenz- und cross-sectional-Studie zur Beinachsendeviation im Kindes- und Jugendalter

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Clemens Memmel - Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik St. Hedwig, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie, Regensburg, Germany
  • Werner Krutsch - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Andreas Eckmann - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Dominik Sporrer - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Christian Knorr - Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik St. Hedwig, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie, Regensburg, Germany
  • Volker Alt - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Christian Pfeifer - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Matthias Koch - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB76-873

doi: 10.3205/21dkou518, urn:nbn:de:0183-21dkou5184

Veröffentlicht: 26. Oktober 2021

© 2021 Memmel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fußball gilt als die am häufigsten ausgeübte Sportart der Welt. Der Sport steht im Verdacht, bereits im Kindes- und Jugendalter für eine pathologische varische Beinachsendeviation verantwortlich zu sein (Thaller et al., 2018), welche eine präarthrotische Deformität darstellt. In einer aktuellen, groß angelegten Prävalenzstudie wird die Beinachsenvermessung an Jugendfußballern und -handballern sowie Nicht-Athleten durchgeführt und anschließend eine Cross-sectional Analyse zur Detektierung von Risikofaktoren durchgeführt.

Methodik: Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 19 Jahren ohne schwere Verletzungshistorie und orthopädischen Erkrankungen aller Spielklassen (Amateur- bis Profiliga) werden in die Studie mit aufgenommen. Die Beinachse wird indirekt mittels ICD/IMD (Intercondylar-/malleolar distance) vermessen sowie direkt mittels nichtinvasiver sonographisch-assistierter fotographischer Methode. Zudem werden neben Oberschenkelumfang anthropometrische Daten erfasst sowie mittels Fragebögen die sportliche Aktivität und Verletzungshistorie abgefragt. Als Kontrollgruppe dienen Handballer und Nicht-Athleten, gematcht nach Alter und Sportexposition.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aktuell konnten 88 männliche und 26 weibliche Athleten im Alter von 9 bis 18 Jahren (mean 12.0) untersucht werden. Die Population enthält 89 FußballerInnen und 25 HandballerInnen. Bei 41 Probanden konnte ein ICD von 21.2 mm (SD 14.4 mm), bei 60 Probanden ein IMD von 40.9 mm (SD 28.6 mm) gemessen werden. Die Cross-sectional Analyse ist aufgrund der noch geringen Populationsgröße noch nicht aussagekräftig. Weitere Ergebnisse können und werden zum Zeitpunkt des Kongresses präsentiert und diskutiert werden.

Die aktuelle Studie gibt Aufschluss über die tatsächliche Prävalenz von Beinachsendeviation im Jugendfußball in Relation zu jugendlichen Nicht-Fußballern und Nicht-Athleten. Zudem trägt sie zur Detektierung von möglichen Risikofaktoren zur Entstehung von Fehlstellungen der Unteren Extremitäten bei. Auf Grundlage der Resultate können primärpräventive Trainingsprogramme im Kinder- und Jugendfußball entwickelt werden.